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Hendrik Bothe
Der meiste Raps steht noch auf dem Feld. Die Ernte verzögert sich immer weiter. Es ist schwer zu ertragen. Die Pflanzen laufen schwarz an. Ein Bündel aus verschiedenen Schwärzepilzen befällt die überreifen wiederholt nassen Bestände.
Am Stängel finden wir Symptome der typischen Krankheiten, wie Cylindrosporiose, Verticillium und Phoma, aber nicht im auffälligen Umfang. Die gefürchtete Sklerotinia-Weißstängeligkeit bleibt 2023 eine Seltenheit.
Meldung vom 09.06.2023
Der Raps erinnert in seinem Fortschritt an das letzte Jahr. Nach relativ verhaltener Entwicklung im Frühjahr bilden sich aktuell teilweise überraschend üppige Schotenpakete. Gelblich verkrümmte Schoten, welche durch die Larven der Kohlschotenmücke oder Kohlschotenrüssler befallen sind, findet man nur selten.
Die Rapsstängel sind weiter überwiegend grün und zeigen lediglich Symptome von Cylindrosporium concentricum und Phoma lingam im unbedeutenden Ausmaß.
Meldung vom 19.05.2023
Die Rapsblüte 2023 im Regionalgebiet Schwerin gewinnt sicher keinen Schönheitswettbewerb. Sie begann verhältnismäßig zögerlich, zeigte sich örtlich recht dünn und ging teilweise nach einer Woche schon ins Blühende über. Langfristige Kälteeinflüsse sowie örtlich andauernder Schädlingsbefall (Erdfloh, Stängelrüssler und Glanzkäfer) können hier ursächlich sein. Die Schotenschädlinge (Kohlschotenmücke und Kohlschotenrüssler) bleiben bis hierhin unauffällig und sind nicht bekämpfungswürdig.
Meldung vom 12.05.2023
Der Raps geht zunehmend in die Vollblüte über. Einzelne Flächen fallen durch langsames Wachstum auf und bleiben noch teilweise grün. Die wochenlange Kälte, aber auch zum Teil Befälle durch Rapsglanzkäfer und Stängelrüssler können ursächlich für die Verzögerungen sein. Es muss in unterentwickelten Pflanzen auch von einem hohen Rapserdflohlarvenbesatz ausgegangen werden. Kohlschotenrüssler treten nur in geringem und nicht bekämpfungswürdigen Umfang auf.
Die Wetterbedingungen bieten optimale Grundlagen für Sklerotinia-Infektionen. Auch das Prognosemodell Sklero-Pro empfiehlt auf allen Schlägen einen Fungizideinsatz zu BBCH 65 (Vollblüte)
Meldung vom 27.04.2023
Der Befall durch Rapsglanzkäfer hat noch einmal deutlich zugenommen. Auf einigen Kontrollschlägen wurde der Bekämpfungsrichtwert von 10 Käfern/Pflanze überschritten. Entscheidungen zum Insektizideinsatz gegen Rapsglanzkäfer sollten anhand des Entwicklungsstadiums des Bestandes getroffen werden. Mit Beginn der Blüte ist keine Bekämpfung des Rapsglanzkäfers mehr nötig. Eine Vielzahl der Schläge im Regionaldienst ist aber noch nicht soweit. Dort sind intensive Kontrollen des Käferbesatzes nötig. Rapsstängelrüssler werden kaum noch festgestellt, weder an den Pflanzen noch in den Gelbschalen. Doch erste Kohlschotenrüssler treten in Erscheinung. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 1 Käfer/Pflanze und wurde bei weitem noch nicht erreicht.
Örtlich finden sich Schlupfwespen in den Rapsknospen (nicht mit Kohlschotenmücken verwechseln!). Diese Nützlinge parasitieren Rapsglanzkäferlarven. Ihr Auftreten wurde vermutlich durch die bislang geringen Insektizidintensitäten im Frühjahr gefördert.
Meldung vom 18.04.2023
Die Mehrzahl der Rapsbestände blüht noch nicht in absehbarer Zeit. Die Pflanzen befinden sich weiterhin in der Knospenentwicklung, wobei erst wenige Schläge das BBCH 55 (Einzelblüten der Hauptinfloreszenz sind sichtbar, aber noch geschlossen) erreicht haben. Dieser Termin ist wichtig für die Nutzung des Prognosemodells Sklero-Pro mit dessen Hilfe das Auftreten der Sklerotinia-Krankheit vorhergesagt werden kann. Der Rapsglanzkäfer-Befall hat deutlich zugenommen. Auf ersten Schlägen im Umland von Schwerin wurde der Bekämpfungsrichtwert von 10 Käfern/Haupttrieb erreicht. Auch die Stängelrüssler sind sehr aktiv in den Beständen. Dabei bewegen sich die Rüssler aktuell mehr an den Pflanzen als in der Gelbschale. Zur Kontrolle nutzen Sie jetzt besser den Bekämpfungsrichtwert „Anzahl der Käfer an 25 Pflanzen“ (Siehe Tabelle). Aber Vorsicht bei den Bonituren: die Rüsselkäfer sind sehr empfindlich und lassen sich bei geringsten Störungen von den Pflanzen fallen. Auch bei den Stängelrüsslern wurde örtlich ein bekämpfungswürdiger Befall registriert.
Meldung vom 13.04.2023
Man darf sich nicht durch einzelne schön gelbblühende Pflanzen täuschen lassen – bis zur richtigen Rapsblüte ist es noch ein langer Weg. Momentan hat es in den meisten Rapsbeständen keinen nennenswerten Entwicklungszuwachs im Vergleich zur Vorwoche gegeben. Viele Flächen fallen durch kleine Pflanzen mit noch spärlichen Knospen auf (BBCH 51-53). Das verzögerte Wachstum ist auf die Kälte der letzten Wochen zurückzuführen.
Über Ostern hat der Rapsglanzkäferbefall leicht zugenommen. Gerade auffällig geschwächte Bestände müssen jetzt intensiv bonitiert werden. Auf normal entwickelten Beständen (gilt für die Mehrzahl der Rapsflächen im Regionalbereich Schwerin) gibt es keinen Grund zur Sorge. Dort kompensieren die Pflanzen einen Rapsglanzkäferbefall besser und tolerieren einen Besatz bis zu 10 Käfern/Haupttrieb.
ab BBCH 51 bis Blühbeginn | Anzahl Rapsglanzkäfer/Haupttrieb | |
geschwächter | vitaler Bestand | |
> 5 Käfer | > 10 Käfer |
Der Zuflug von Stängelrüsslern ist weiter verhalten. Nur wenige Rüssler werden in der Gelbschalenüberwachung registriert. Es besteht keine Handlungsnotwendigkeit.
Meldung vom 06.04.2023
Die Lage im Raps hat sich im Vergleich zur Vorwoche kaum verändert. Ein Zuflug von Rapsschädlingen wurde nicht beobachtet. Die in den Beständen vorhandenen Rapsstängelrüssler und Rapsglanzkäfer sind durch die anhaltend niedrigen Temperaturen immobil und sitzen tief in den Knospen.
Auch die Bestandesentwicklung der Rapspflanzen vollzieht sich nur langsam. Während wenige weite Bestände schon ihre Hauptknospen über die Blätter strecken (BBCH 53), bleiben ebendiese bei einem Großteil der Bestände zum Teil noch sehr kleinen Knospen von Blättern umschlossen (BBCH 51). Man muss zum bonitieren der Rapsschädlinge runter und sie vorsichtig erschließen. In unseren aktuellen Auszählungen hat der Rapsglanzkäferbefall abgenommen (nicht bekämpfungswürdig!).
Rapskrankheiten spielen keine Rolle. Wenige Symptome von Cylindrosporium concentricum, Phoma lingam und Botrytis spp. sind auf den Blättern zu finden.
In absehbarer Zeit werden erste Schläge das Entwicklungsstadium BBCH 55 (Einzelblüten der Hauptinfloreszenz sichtbar, aber noch geschlossen) erreicht haben. Für die Nutzung des SkleroPro-Modells im ISIP-Portal ist dieses Datum mit entscheidend, bitte merken!
Meldung vom 29.03.2023
Die Kälte hat den Zuflug von Rapsschädlingen ausgebremst, somit bleiben die Gelbschalen aktuell eher leer. Örtlich findet man jedoch, tief in den Knospenanlagen sitzend, einen auffälligen Besatz von 3 bis 5 Rapsglanzkäfern an fast jeder Pflanze. In Kombination mit den noch sehr kleinen Knospen aufgrund der relativ langsamen Pflanzenentwicklung (BBCH 32-51) ist Obacht geboten. Auf anderen Rapsflächen bleibt die Befallslage dagegen entspannt. Auch die Stängelrüssler verkriechen sich in den Pflanzen. Bonitieren Sie Ihre Schläge. Mit jedem Wetterumschwung werden die Tiere wieder aktiv.
Meldung vom 23.03.2023
In den aktuellen Gelbschalenauszählungen kommen wir örtlich auf massive Überschreitungen des Bekämpfungsrichtwertes beim Gefleckten Kohltriebrüssler. Das betrifft sowohl Flächen im Norden, Mitte und Süden des Regionalgebietes. Rapsglanzkäfer, die an noch sehr kleinen Knospen sitzen, bereiten auch Grund zur Sorge. Intensive Kontrollen der Gelbschalen auf Stängelrüssler und Auszählungen der Rapsglanzkäfer an den Pflanzen (noch umschlossene Knospen vorsichtig öffnen) sind jetzt besonders wichtig! Beachten Sie die Bekämpfungsrichtwerte!
Meldung vom 21.03.2023
Es gibt im Raps aktuell viele schwer vergleichbare Situationen. Die Bestände vollziehen gerade verschiedene Entwicklungsstadien vom eingesetzten Längenwachstum bis schon zur generativen Phase mit kleinen Knospen (oft noch von den oberen Blättern umschlossen, örtlich schon erste freiliegende Knospen).
Innerhalb des letzten warmen Wochenendes hat der Zuflug der Rapsstängelrüssler und der Rapsglanzkäfer in die Rapsbestände eingesetzt. Die Schädlingsbefalls-Lage ist jedoch schlagweise sehr unterschiedlich zu bewerten. Zur Beurteilung des Rapsglanzkäferauftretens müssen Bonituren an den Pflanzen durchgeführt werden. Ein früher Befall an Pflanzen im Kleinstknospenstadium ist gefährlich. Wir finden vereinzelt derartige Schläge mit auffälligen Besatzzahlen an noch sehr kleinen Knospen. Beachten Sie bei Ihren Kontrollen, dass sich die Käfer bei Kälte tief in die Knospenanlagen zurückziehen.
Für vitale Bestände gilt der Bekämpfungsrichtwert des Rapsglanzkäfers ab BBCH 51 (von oben frei sichtbare Knospen) bis Blühbeginn bei > 10 Käfern/Haupttrieb. Die derzeitigen Bestände sind größtenteils in einer guten = vitalen Verfassung. Der Bekämpfungsrichtwert wurde noch nicht erreicht.
Zur Einschätzung des Befalls durch die Stängelrüssler muss die Gelbschalenüberwachung einbezogen werden. Wir registrieren wenige Schläge auf denen das „Erstauftreten“ der Rüssler einhergeht mit „Verstärktem Auftreten“, heißt: Bekämpfungsrichtwert-Überschreitung mit Behandlungsempfehlung. Auf anderen Schlägen bleibt die Gelbschale jedoch fast leer (keine Verwechslung mit Rapsglanzkäfern und Rapserdflöhen!).
Die Unterscheidung der beiden wichtigsten Stängelrüssler-Arten ist maßgeblich für die Bekämpfungsnotwendigkeit. Der Gefleckte Kohltriebrüssler (kleinere Art, schuppige Haut, rote Füße à gut mit der Lupe sichtbar!) vollzieht zunächst im Raps einen dreiwöchigen Reifungsfraß. Zur Bekämpfung bleibt nach Richtwertüberschreitung in der Gelbschale also noch Zeit. Große Rapsstängelrüssler (größere Art glatter Rücken, schwarze Füße) dagegen sind als gefährlicher einzustufen, denn ihre Weibchen legen innerhalb weniger Tage die Eier ab.
Insektizideinsätze sind bei dem prognostizierten Wetter nicht zu empfehlen. Die Tiere werden erst wieder bei Sonne und höheren Temperaturen aktiv.
Meldung vom 17.03.2023
Der Raps beginnt sich zu strecken und mit der Entwicklung der Knospenanlagen. Die derzeitigen Entwicklungsstadien der Schläge erstrecken sich von BBCH 19 (noch vegetatives Stadium mit 9 Blättern), BBCH 30-31 (eingesetztes Längenwachstum) und BBCH 50 (generative Phase mit kleinen Knospen, noch von den oberen Blättern umschlossen). Die Stängelrüssler-Lage ist noch entspannt. Wir haben nur sehr vereinzelt das Erwachen Großer Rapsstängelrüssler und ein Einzelfall von Zuflug in den Raps beobachtet. Mit einer Zunahme der Rüssleraktivität muss über das Wochenende aufgrund der angesagten Temperaturen gerechnet werden.
Meldung vom 07.03.2023
In der aktuellen Woche (10. KW) wurden in unseren Gelbschalen weder auf Vorjahres-Rapsschlägen noch auf Rapsschlägen Stängelrüssler gefangen.
Meldung vom 03.03.2023
Überraschung: trotz der Kälte haben wir diese Woche (2. und 3. März) im Süden und Umland Schwerins das erste Erwachen vereinzelter Rapsstängelrüssler beider Arten auf Vorjahresrapsschlägen erfasst. Der Zuflug in die Rapsbestände kann sich nun unmittelbar entwickeln. Darum noch einmal der dringende Hinweis zum Aufstellen der Gelbschalen auf die Rapsschläge!
Meldung vom 28.02.2023
Nach derzeitigem Stand wurden im Regionaldienst Schwerin keine Auswinterungsschäden im Raps festgestellt.
Mit den ersten frühlingshaften Temperaturen erwachen die Rapsstängelrüssler in ihren Winterquartieren. Wir erfassen den Zeitpunkt des Erwachens mit Hilfe von beköderten Gelbschalen auf Vorjahresrapsflächen. Die Rüssler werden durch das Rapsschrot angelockt. Bislang wurden noch keine Rüssler erfasst. Aktuell frieren die Gelbschalen nachts eher ein. Sobald das Erwachen der Rüssler ermittelt wurde, melden wir uns. Dann gehören die Gelbschalen (begittert zum Schutz der Bienen) zur Überwachung des Zufluges der Rüssler auf die Rapsschläge.
Die Mäuseaktivität nimmt auf den Schlägen leicht zu.
Meldung vom 16.11.2022
Seit der 45. Kalenderwoche treten örtlich, wahrscheinlich sortenbedingt, Symptome des Echten Mehltaus (Erysiphe cruciferarum) im Raps auf. Begünstigend waren für diesen Pilz die überdurchschnittlich sonnigen Perioden mit intensiver nächtlicher Taubildung. Die Blattgesundheit allgemein im Raps ist positiv zu bewerten. Phoma-Flecken sind vorhanden, aber unauffällig. Bekämpfungswürdigkeit liegt aber nicht vor.
Meldung vom 04.11.2022
Ebenso die Rapsbestände entwickeln sich weiter. Die Bestände sind größtenteils üppig mit viel Blattwerk. Das Streckungswachstum vor Wintereinbruch ist unbedingt zu unterbinden.
Im Raps spielen Schädlinge aktuell nur noch eine untergeordnete Rolle. Rapserdflöhe fangen wir nur noch vereinzelt in den Gelbschalen. Die Larven der Kleinen Kohlfliege fressen derzeit an den Wurzeln. Zur Einschätzung des Befalls der Herbstschädlinge Rapserdfloh und Kleine Kohlfliege wird deren Larvenentwicklung abgewartet und anschießend die Pflanzen im Labor im Dezember bonitiert.
Meldung vom 27.10.2022
Eine Vegetationsruhe ist auch im Raps noch nicht abzusehen. Früh bestellte Flächen stehen üppig, mit mindestens 9 Laubblättern, da. Bei diesen Beständen besteht die Gefahr des „Überwachsens“. Das vorzeitige Streckungswachstum muss verhindert werden. Darum sind auf sich zu üppig entwickelnden Beständen Wachstumsregler-Maßnahmen zu überdenken.
Die Befallslage durch den Rapserdfloh bleibt auf dem Großteil der Flächen entspannt. Selten kommt es noch zu Bekämpfungsrichtwertüberschreitungen in der Gelbschale. Die Fangzahlen sind in dieser Woche wiederholt niedrig. Vernünftig entwickelte Rapspflanzen kompensieren einen Rapserdflohbesatz von bis zu 5 Larven/Pflanze problemlos.
Meldung vom 19.10.2022
Die meisten Rapsflächen stehen gut da. Die Bedingungen bleiben für das Wachstum günstig, so dass sich mögliche Rapserdflohschäden am Blatt weiter verwachsen. Der Zuflug des Rapserdflohs hält weiter an, wobei es örtlich zu Überschreitungen des Bekämpfungsrichtwertes von 50 Käfern/Gelbschale in 3 Wochen kam. Auf vielen Flächen ist die Befallslage mit Rapserdflöhen entspannt.
Stellen Sie jetzt eine Richtwertüberschreitung in den Gelbschalen fest, ist die Zeit gekommen, den Einsatz des alternativen Wirkstoffs Cyantraniliprole (Minecto Gold oder Exirel) in Erwägung zu ziehen. Auch wenn diese Produkte kostenintensiver als die gängigen Pyrethroide sind, wird durch den Einsatz dieser, zu einer anderen Wirkstoffgruppe gehörenden Produkte, die Resistenzselektion gegenüber den Pyrethroiden gebrochen.
Phoma lingam am Blatt tritt nur sehr selten auf.
Meldung vom 07.10.2022
Die Rapsbestände entwickeln sich vielfach gut bis üppig. Nur wenige Schläge leiden noch unter intensivem Lochfraß durch den Rapserdfloh, denn unter den wüchsigen Bedingungen verwachsen sich die Schäden am Blatt schnell. Bekämpfungserfolge nach einem Insektizideinsatz sind von Woche zu Woche deutlich sichtbar. Der Rapserdflohbefall hat laut Gelbschalenüberwachung derzeit nicht weiter zugenommen. Nur selten kam es zu Überschreitungen des Bekämpfungsrichtwertes von 50 Käfern/Gelbschale in 3 Wochen.
Pflanzenausfälle durch die Larven der Kleinen Kohlfliege sind bislang nicht auffällig geworden. Auch in den Gelbschalenfängen finden wir deutlich weniger verdächtige Fliegen als in den Vorjahren.
Meldung vom 29.09.2022
Der Rapserdflohbefall baut sich in dieser Woche weiter auf. In den Gelbschalen steigen vielerorts die Fangzahlen und reißen örtlich den Bekämpfungsrichtwert von > 50 Käfern/Gelbschale bereits innerhalb einer Woche.
Gut entwickelte Rapspflanzen tolerieren den andauernden Blattfraß der Rapserdflöhe leicht. In schlechter wachsenden Beständen kommt es auf einzelnen Schlägen zu grenzwertigen Fraßschäden von 10 % zerstörter Blattmasse.
Erste Blattflecken von Phoma lingam sind in unbedeutendem Umfang zu finden. Nicht zu finden sind dargegen absterbende, blau verfärbte Pflanzen, wie sonst oft im September. Verursacher sind die Larven der Kleinen Kohlfliege. Das lässt auf einen niedrigen Kohlfliegenbefall hoffen.
Meldung vom 23.09.2022
Die Wachstumsbedingungen für den Raps sind derzeit optimal. Aber das sonnige Wetter sorgt auch für hohe Aktivitäten der Insekten. Der Hauptteil unserer Beobachtungsschläge ist gut entwickelt (BBCH 14-16) mit unbedeutendem Lochfraß. Die Gelbschalenfänge/Aktivitäten der Käfer im Bestand nehmen zu. Die Rapserdflöhe befinden sich in der Phase ihres Reifungsfraßes. Die Weibchen werden ihre Eier nicht vor Ende September ablegen. Der Bekämpfungsrichtwert wurde in unserem Regionalgebiet bisher nur selten erreicht. Örtlich fallen in schlecht entwickelten Beständen Probleme durch ansteigende Lochfraßsymptome auf. Ab 10% zerstörter Blattfläche ist bei kleinen Pflanzen (BBCH 11-13) eine Insektizidmaßnahme empfehlenswert,
Meldung vom 15.09.2022
Viele Rapsschläge haben sich gut entwickelt (BBCH 13-15), aber es gibt auch verzögert aufgelaufene Bestände, die sich noch klein in verhärteten Böden quälen (BBCH 11-12). Die Rapserdflöhe besiedeln aktuell die Flächen. Die Käfer vollziehen zunächst an den Rapspflanzen einen mehrwöchigen Reifungsfraß, bevor sie mit der Eiablage beginnen. Lochfraßschäden an den Blättern bleiben auf der Mehrzahl der Flächen derzeit noch gering und der Raps ist wüchsig. Hier gibt es noch keine Probleme mit dem Rapserdfloh. Dennoch ist dies eine sensible Zeit für die Jungpflanzen, gerade auf schlechter entwickelten Beständen mit verzögertem Wachstum. Dort ist das kritische Ausmaß eines Fraßschadens von 10% am Blatt schnell erreicht. Nach unseren Auszählungen besteht auf den meisten Flächen noch keine Handlungsnotwendigkeit gegen den Rapserdfloh. Kontrollieren Sie Ihre Bestände jetzt engmaschig, sowohl mittels Gelbschalen und an den Pflanzen. Ab dem 4-Blattstadium gilt der Gelbschalenfang als Maßstab.
Überall treten im Raps auch Blattläuse, Weiße Fliegen sowie Larven der Kohlmotte und der Rübsenblattwespe auf. Diese Schädlinge nehmen selten ein bekämpfungswürdiges Befallsniveau an.
Meldung vom 02.09.2022
Früh gedrillter Raps ist zügig aufgelaufen und entwickelt sich gut. Erste Bestände erreichen das 3-Blatt-Stadium. Bislang wurden auf unseren Kontrollschlägen keine Rapserdflöhe in den Gelbschalen gefangen. Da die Tiere eher zufällig in Gelbschalen landen, ist zusätzlich eine intensive Kontrolle des Bestandes wichtig. Bislang wurde nur minimaler Lochfraß am Blatt, verursacht durch die adulten Rapserdflöhe gefunden.
Die Insekten sind am Start: sogar schon wenige Kohlmotten sind aktiv. Ihre grünen Larven fressen auch am Rapsblatt, sind aber bisher nicht bekämpfungswürdig aufgetreten. Blattunterseits findet man derweil erste Weiße Fliegen, ein Gewächshausschädling, welcher sich in den letzten Herbsten bei den hohen Temperaturen im Raps entwickeln konnte. Da sie keinen nennenswerten Schaden anrichten, besteht keine Bekämpfungsnotwendigkeit. Ungewöhnlich früh fangen wir örtlich Rübsenblattwespen. Stellen Sie Gelbschalen auf, um die Verursacher von möglichen Fraßschäden an Ihrem Raps ausfindig zu machen!
Achtung auch vor Schnecken. Pfluglose Bodenbearbeitung fördert ihren Lebensraum. Das erste Auftreten von Ackerschnecken und Fraßsymptome (oft zusammen mit glänzenden Schleimspuren) wurde registriert. Nutzen Sie Schneckenfolien mit unterlegtem Schneckenkorn zur Überwachung verdächtiger Bereiche.
Hauptsächlich an Keimblättern tritt schlagspezifisch der Falsche Mehltau auf. Symptome sind gelbliche Flecken und auf der Blattunterseite ein hellgraues Pilzmyzel. Diese Krankheit verwächst sich erfahrungsgemäß und macht den jungen Rapspflanzen keine Probleme.
Meldung vom 25.08.2022
Die ersten Rapse sind aufgelaufen. In unseren Gelbschalen wurden nur ganz wenige Rapserflöhe gefangen. Man sieht selten einzelne kleine Löcher am Blatt, möglicherweise durch Rapserdflöhe verursacht. Intensive Kontrollen der jungen Bestände sind jetzt sehr wichtig! Achten Sie auch auf Schnecken.
Medung vom 17.08.2022
Die erste Rapssaat ist im Boden. Ab dem Auflaufen der Bestände hat die Überwachung von Rapserdflöhen mit einer Gelbschale zu beginnen. Die Gelbschale sollte begittert sein (Schutz von Bienen und Hummeln) und wird mit Wasser (+ Spülmittel) befüllt.
An den auflaufenden Pflanzen ist gezielt auf den Lochfraß, verursacht durch die Rapserdflöhe am Blatt, zu achten. Gerade junge Pflanzen, welche durch Trockenheit am Wachstum gehindert werden, sind durch den Fraß gefährdet.