Ihr Ansprechpartner
Hendrik Bothe
Erbsenbestände brechen typischerweise schnell unter Trockenheit zusammen. Zunächst nesterweise, nun aber auch schon großflächig, reifen die Bestände zügig ab. In den Pheromonfallen wurden noch in der letzten Woche (26. KW) Falter des Erbsenwicklers gefangen. Laut Fachliteratur haben die Larven jedoch Schwierigkeiten, sich in abgreifende und dadurch härtere Hülsenhäute einzubohren.
Meldung vom 14.06.2022
Auch in der 24. KW beobachten wir in den Pheromonfallen einen stärkeren Flug des Erbsenwicklers. Dies muss als Folge der deutlich gestiegenen Anbaukonzentration der Futtererbsen zur Kenntnis genommen werden. Sinnvoll, zur Vermeidung einer weiteren Zunahme in den kommenden Jahren, wäre es einen Mindestabstand von 3km zu Vorjahresflächen einzuhalten. Werden Futtererbsen für den eigenen Betrieb produziert, spielt dieser Schädling in der Regel keine Rolle. Anders bei Vermarktung oder Saatgutproduktion, hier kann der durch die Larven verursachte Lochfraß an den Körner nachteilig sein.
Die zielgerichtete Bekämpfung ist aufgrund der länger anhaltenden Einwanderungsphase in die Bestände schwierig. Als sinnvoll wird eine Maßnahme mit einem entsprechend zugelassenem Insektizid 6-10 Tage nach einem an Pheromonfallen festgestellter Flughöhepunkt (> 10 Falter je Tag) erachtet.
Meldung vom 10.06.2022
Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen blühen. Der Blattlausbefall hat sich in Futtererbsen nicht weiter ausgedehnt. In Ackerbohnen findet man nur vereinzelt Kolonien der schwarzen Bohnenlaus. Die Gefahr einer Virusübertragung durch Blattläuse nimmt mit der Blüte ab. Als Saugschädlinge gilt für Blattläuse ein relativ hoher Bekämpfungsrichtwert. In den letzten Jahren trat der Erbsenwickler bei uns in geringem Maß auf. Aktuell registrieren wir in unseren Pheromonfallen im südöstlichen Regionalgebiet einen Zuflug dieser Schädlinge (20 Falter in einer Woche). Für eine gezielte Bekämpfung ist der Flughöhepunkt abzuwarten.
Pilzkrankheiten sind in Leguminosen noch nicht zu finden.
Meldung vom 02.06.2022
Ackerbohnen
Weit entwickelte Ackerbohnen stehen kurz vor der Blüte. In der letzten Kalenderwoche haben wir das Einwandern von Ackerbohnenkäfern (Bruchus rufimanis) in Ackerbohnenbestände registriert. Aktuell wurde auf ersten Flächen ein bekämpfungswürdiger Befall mit >10 Käfern an 100 Pflanzen festgestellt. Die Käfer sind 5 mm groß, grau-fleckig, kugelig rund und sitzen oben an den Pflanzen in den oft eingerollten Blättern. Sie treten einzeln oder zu zweit auf. Bei Bewegung lassen sie sich schnell fallen.
Neben Ernteverlusten erstreckt sich die Schadwirkung dieser beißenden Insekten auch auf eine erhebliche Minderung der Keimfähigkeit des Erntegutes. Daher ist das Auftreten der Samenkäfer besonders in der Saatgutvermehrung von großer Bedeutung.
Futtererbsen
Bis zur Blüte ist in Futtererbsen besonders auf Blattläuse zu achten, denn sie können Viren übertragen, z.B. die gefährlichen Nanoviren. Es gilt ein Bekämpfungsrichtwert ab 10% befallener Pflanzen mit Blattläusen. Dieser wurde auf zahlreichen Erbsenbeständen aktuell erreicht bzw. überschritten. Ab Blühbeginn (dauert nicht mehr lange) haben Blattläuse nur noch als Saugschädlinge eine Bedeutung. Bei der Grünen Erbsenblattlaus gilt dann ein Bekämpfungsrichtwert von 10-15 Blattläusen je Haupttrieb. Für die Schwarze Bohnenlaus gilt 5-10% befallenen Pflanzen mit beginnender Koloniebildung.
Meldung vom 18.05.2022
In Futtererbsen wurde das Erstauftreten Grüner Erbsenblattläuse registriert. Es handelte sich noch um einen Einzelfund, gibt jedoch Anlass zu intensiver Obacht, denn bis zur Blüte ist das Risiko für Infektionen durch Nanoviren in Leguminosen hoch. Ackerbohnen blieben bislang unauffällig. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10% befallenen Pflanzen. Ab Blühbeginn sinkt die Gefahr (Ertragsrelevanz) durch die Virusübertragung. Marienkäfer sind vor Ort. Balttrandkäfer bedrohen die Bestände nicht mehr.
Meldung vom 13.05.2022
Die Leguminosen entwickeln sich (BBCH16-18). Der Blattrandfraß durch den Blattrandkäfer hat sich nicht verstärkt und ist vorrangig an den alten Blättern zu finden. Blattläuse, gefährlich weil Virusüberträger, wurden noch nicht registriert. Die Blattläuse sitzen oft versteckt am Sproß oder in eingerollten Blättern. Bis zur Blüte ist das Risiko für eine Infektion mit Nanoviren erhöht.
Meldung vom 06.05.2022
In den Leguminosen treten Blattrandkäfer auf. Der Schaden bleibt aber gering. Weiter beobachten!
Meldung vom 27.04.2022
Futtererbsen, Ackerbohnen und Lupinen sind aufgelaufen. Auf ausgetrockneten, verhärteten Böden verzögert sich die Entwicklung der Jungpflanzen. Hier ist besonders auf den Blattrandkäfer zu achten. Den typischen buchtenförmigen Lochfraß findet man leicht. Die Schäden sind jedoch auf den meisten Flächen nicht stark ausgeprägt. Wichtig ist nun, die Entwicklung der Bestände und das Ausmaß des Käferfraßes abzuwägen.
Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 50% befallenen Pflanzen. Er bezieht sich insbesondere auf die Gefahr, die den Larven des Blattrandkäfers zugeschrieben wird. Sie fressen an den Knöllchenbakterien der Wurzeln. Unter trockenen Bedingungen haben die Larven allerdings Probleme sich zu entwickeln und ein ertragsrelevanter Schaden ist, wie schon in den vergangenen Jahren, nicht nachweisbar. Leichte Fraßsymptome durch den Käfer am Blatt kompensieren die Pflanzen von allein.