Winterraps – Schlüssel des Erfolges…
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 13.08.2024
Die umtriebige Pflanzenschutzberaterin K. Simon berichtet, dass im Schwarzwald-Baar-Kreis die Winterrapsernte (und auch die Getreideernte) weitestgehend abgeschlossen ist. Wintergerste und Winterraps konnten durch kleine Körner die Ertragserwartung häufig nicht erreichen und auch die Erträge im Winterweizen blieben oft unter dem Durchschnitt. Hier sind auch einige Partien mit Mutterkorn belastet. Wie die DON-Werte (Fusarium) aussehen, wird sich noch zeigen.
Saatbett: Der Raps braucht für einen guten Feldaufgang und die gleichmäßige Herbstentwicklung ein feinkrümeliges und abgesetztes Saatbett. Verdichtungen oder Kluten verhindern eine gute Wurzelbildung. Nur in einer gut durchlüfteten Krume entwickelt sich der Raps zügig. Dazu kommt noch die Nährstoffmobilisierung durch die Bodenbearbeitung, sie hilft den hohen Nährstoffbedarf zu decken. Da das kleinkörnige Saatgut ausreichend Bodenkontakt benötigt, sollte auf dem Feld verbliebenes Stroh gut verrotten. Zudem sollte das Stroh gut verteilt und ohne Mattenbildung eingearbeitet werden.
Praxistipps: Eine Rückverfestigung des Saatbettes (walzen nach der Saat) sorgt v.a. bei grober Oberfläche für einen besseren Anschluss an das Bodenwasser und hilft die Schneckenentwicklung zu kontrollieren. Der optimale Saattermin auf der Baar liegt zwischen dem 20. und 25. August mit 40 bis 45 Körner/m². Die inzwischen längere Herbstvegetation mit entsprechendem Wuchs vor Winter schiebt den Termin eher nach hinten. Vermeiden Sie auf jeden Fall Frühsaaten, sie werden von Schädlingen - wie z.B. dem Rapserdfloh - stärker befallen als die später gesäten Flächen. Bei ungünstigen Anbaubedingungen oder Spätsaat, sollte die Saatstärke auf 50 bis 55 Körner/m² erhöht werden.
Tierische Schädlinge: Junge Rapspflanzen sind bei den Schnecken sehr begehrt und vom Keimling bis zum 4-Blattstadium besonders gefährdet. Deshalb nach der Saat an mehreren Stellen Schneckenfolien, Bretter oder Jutesäcke auslegen. Darunter sollte dann der Besatz regelmäßig kontrolliert werden. Die Schadensschwelle für eine Bekämpfung mit Schneckenkorn ist bei einer Schnecke pro Kontrollstelle erreicht. Mittel dazu sind auf der S. 22 im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ zu finden.
Vorgabe zum IPS in Schutzgebieten (IPS+): Die Anzahl an Schnecken ist an mindestens zwei Stellen pro Bewirtschaftungseinheit zu dokumentieren.
Der Rapserdflohbefall schwankt auf der Baar von Jahr zu Jahr. Typisch ist der Sieblochfraß an den Keim- aber auch an den ersten Laubblättern und sollte nicht mit Schneckenfraß verwechselt werden. Maßnahmen gegen den Käfer sollten sich an folgendem Bekämpfungsrichtwert orientieren:
- 10% zerstörte Blattfläche vom Auflaufen bis zum 3-Blattstadium
Vorgabe zum IPS in Schutzgebieten (IPS+): Der Befall ist zu dokumentieren.