Wurzeltöterkrankheit

• Verzögerter Auflauf und Fehlstellen und verminderte Stängelzahl sind erste Anzeichen für einen Befall.
• Unterirdisch sind an den weißen Keimen Verbräunungen zu erkennen.
• Später zeigen stärker befallene Pflanzen Welkesymptome, bei anhaltender Trockenheit kommt es zum Absterben.
• Bei höherer Feuchtigkeit im Bestand bildet sich an unteren Stängelabschnitten ein schmutzig-weißes Pilzmycel aus (Weißhosigkeit).
• Zur Erntezeit sind auf den Knollen schwarze Krusten zu finden, die nur schwer abzureiben sind. Dies sind Dauerkörper des Pilzes (Sklerotien).
• Die Knollen können auch deformiert sein und längliche, schuppige Einschnürungen aufweisen. Oft ist der Anteil kleiner Knollen stark erhöht (Grützeknollen).

• Schwellenwerte sind bisher nicht bekannt.

• Durch Strohabfuhr bei einer Getreidevorfrucht und Einarbeitung einer angebauten Gründüngung bereits im Herbst kann der Infektionsdruck gesenkt werden.
• Möglichst weite Fruchtfolge.
• Ausgewogene Düngung.
• Möglichst befallsfreies Pflanzgut.
• Maßnahmen, die ein rasches Auflaufen fördern wie z.B. Auspflanzen bei ausreichend hohen Temperaturen in trockene Böden.
• In Keimstimmung gebrachtes Pflanzgut verwenden.
• Regelmäßige Feldkontrollen nach dem Auspflanzen, um bei Bedarf die Dämme abzuflachen (Netzegge, Striegel) und damit das Durchstoßen vorzuverlegen.

• Eine chemische Bekämpfung ist nur mit Beizmitteln möglich.
• Eine Beizung richtet sich im Wesentlichen auf die an den Knollen anhaftendem Erreger (dunkle Pocken), wirkt jedoch kaum gegen Infektionen vom Boden her.

Aufgrund langjähriger Erfahrungen wird die Pflanzgutbeizung bei der Produktion von Pflanz-, Speise- und Veredelungskartoffeln infolge hoher Qualitätsansprüche uneingeschränkt empfohlen. Die Wirtschaftlichkeit im Stärkekartoffelanbau ist dagegen hauptsächlich in Verbindung mit einem oder mehreren ungünstigen Faktoren wie

• befallenes Pflanzgut,
• ungenügend vorgekeimte Pflanzknollen oder
• frühes Auspflanzen in eher kalte bzw. betont feuchte Böden gegeben.