Spezielle Hinweise für Probenahme bei Gehölzen
Kein komplett abgestorbenes, faules oder ausgetrocknetes Material einsenden – hier ist eine Untersuchung nicht möglich!
Phytoplasmen (Apfeltriebsucht, Birnenverfall etc.)
mit Wurzelproben ist der sicherste Nachweis möglich
- Beprobungszeitraum: ganzjähri
- von 3 Seiten eines Baumes je 1-2 Wurzelstücke (10 bis 15 cm lang und bleistiftstark) entnehmen (mind. 3 Stück je Baum)
- Wurzeln können mit Wasser vorwaschen werden aber nicht zu nass eintüten!
- Aufbewahrung: 1 Woche bei 2 - 8°C (möglichst Kondenswasserbildung vermeiden!!)
weniger sicher ist der Nachweis aus Triebproben
- Beprobungszeitraum: August bis September (Apfeltriebsucht), Mitte September bis Mitte Oktober (Birnenverfall)
- von 3 Seiten eines Baumes je 2 Triebe (bis einschließlich in das 2-jährige Holz) entnehmen (6 Triebe pro Baum)
- sichere Symptome (Apfeltriebsucht: Besenwuchs, vergrößerte Nebenblätter, Birnenverfall: Vorzeitige Rotfärbung) unbedingt in die Probe mit einbeziehen
- Blätter und Früchte an den Trieben belassen!
- Aufbewahrung: 1 Woche bei 2 - 8°C (möglichst Kondenswasserbildung vermeiden!!)
pilzliche/bakterielle Erkrankungen
Canker am Stamm, Kambiumnekrosen, Rindenrisse, blutende Stellen
- Foto vom Symptom machen!!!
- wenn möglich ganze Pflanzen oder Segmente mit den Symptomen einsenden, alternativ (z.B. bei großen Gehölzen) am Übergangsbereich der Nekrosen, Canker etc. Holzproben (Rinde bis ins Xylem) großzügig tief bis ins Holz ausschälen
- die Übergangszohne ist oft nicht direkt an der blutenden Stelle!
- bei Verdacht auf Oomyceten (Phytophthora) sind die Holzproben leicht feucht zu verpacken
- bei bakteriellem Schleimfluss: Schleim in 1x PBS Lösung (von Ref. 43 erhältlich) auffangen und zügig einsenden!
- eventuell Wurzelproben bzw. Teile des Wurzelballens zur Beurteilung der Feinwurzeln entnehmen, eventuell auch Bodenproben einsenden
ausgedünnte oder welke Äste oder Kronen
- oftmals befindet sich die Ursache von Welken im Wurzel- bzw. Triebbereich!
- Proben von welken oder abgestorbenen Blättern sind daher nicht sinnvoll!
- Foto vom Symptom machen!
- Proben vom eventuell betroffenen Trieb (z.B. mit Verbräunung im Holzkörper)
- Wurzelproben bzw. Teile des Wurzelballens zur Beurteilung der Feinwurzeln entnehmen, eventuell auch Bodenproben einsenden
Probenahme bei Obstgehölzen mit Virusverdacht
Allgemein können virusverdächtige symptomatische Blätter und/oder Früchte frisch eingesandt werden. zu beachten:
- Proben dürfen nicht austrocknen
- Blätter in leicht feuchtes Küchenpapier in PE Tüte verpacken
- Früchte einzeln sicher verpacken um Zerstörung beim Transport zu vermeiden
- schnelle Transportwege sicherstellen, da sonst Symptome verschwinden können und somit eine Beurteilung des Materials unmöglich wird
Proben mit Verdacht auf Little Cherry Virus sollten erst Ende August/Anfang September genommen werden. zu beachten:
- vorherige Rücksprache mit dem LELF Referat 43FG2 ist zwingend erforderlich, um die Untersuchungen zu koordinieren
- Probematerial: belaubte Äste, notfalls einzelne Blätter