Anleitung zur Probenahme zur Untersuchung von Kartoffelpartien
Probenahme in Kartoffelverarbeitungsbetrieben:
Reststoffe aus der Kartoffelverarbeitung stellen ein Risiko zur Verbreitung von Schaderregern dar. Für eine erfolgreiche Untersuchung auf parasitäre Nematoden ist folgendes bei der Probenahme zu beachten:
- Boden von den Anbauflächen können alle Stadien verschiedener Phytonematoden enthalten, wie z.B. Zysten von Kartoffelnematoden, Pflanzenreste und freilebende Stadien von Wurzelgallennematoden und wandernde Wurzelnematoden.
- Vorrangig sollten deshalb für Nematodenuntersuchungen Bodenproben entnommen werden. Pülpe oder in Gärung befindliche wasserreiche Proben aus der Produktionsstrecke von Stärkefabriken sind keine aussichtsreichen Proben für Nematodenuntersuchungen.
- Bodenproben können sein:
- an Knollen anhaftende Erde, entnommen von der Ladefläche der Transporteinheiten (LKW)
- unter einem Zwischenlager anfallende Erdreste
- Erdstoff, der bei der Annahme von Kartoffellieferungen im Silo anfällt
- Bei Reststoffen aus dem Verarbeitungsprozess (z.B. Knollenabrieb) ist darauf zu achten, dass sie sich noch nicht in Gärung befinden. Ein zügiger und gekühlter Probentransport kann den Abbauprozess verlangsamen. Solche Proben sollten nicht zu nass sein.
- Zur Testung von Proben sowohl auf zystenbildende (Spültest) als auch gallenbildende Nematoden (Biotest) sind jeweils ausreichende Bodenmengen zu entnehmen (mindestens 2 kg Boden). Geringere Probemengen werden vorrangig auf Nematodenzysten untersucht.
Probenahme aus Pflanzkartoffelsendungen:
- Die Waschung von Knollenproben (200 Knollen) und Untersuchung der Siebrückstände auf Zysten waren bisher ohne Befund. Wesentlich mehr Zysten sind in knollenanhaftender Erde zu erwarten. Künftig sind deshalb vorrangig Proben von Erdabrieb aus den Transportbehältern (Bigpacks, Fegerückstände von der LKW-Ladefläche o.ä.) zu entnehmen.