Zwei Bockkäfer-Arten, der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) und der ähnlich aussehende der Citrusbockkäfer (Anoplophora chinensis), bedrohen als eingeschleppte Schädlinge unsere Laubgehölze. Die Larven dieser Käfer fressen dicke Bohrgänge ins Holz. Im Gegensatz zu einheimischen Bockkäfern, die nur stark geschwächte bzw. bereits abgestorbene Bäume besiedeln, suchen sich die aus dem asiatischen Raum eingeschleppten Käfer gezielt völlig gesunde Bäume aus. Das macht die Käfer zu überaus ernstzunehmenden Schädlingen. Wo sich einmal die Käfer etabliert haben, ist eine Ausrottung kaum mehr möglich. In Deutschland gibt es seit 2004 immer wieder einzelne Befallsorte, wo als erklärtes Ziel die Wieder-Ausrottung steht.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer schädigt in den oberen Baumbereichen, der Citrusbockkäfer dagegen im Stammfuß- und Wurzelbereich von Gehölzen. Sie bevorzugen Ahorn, Pappel, Weide und andere Laubgehölze mit weichem Holz. Die beiden Bockkäfer-Arten sind europaweit als Quarantäneschädlinge klassifiziert, d.h. sie sind melde- und bekämpfungspflichtig. In den Befallsgebieten müssen, um eine Ausbreitung zu verhindern, alle befallenen Bäume sowie Gehölze in unmittelbarer Umgebung gerodet und unverzüglich geschreddert werden.
Eingeschleppt wurden die Käfer bisher entweder mit Verpackungsholz an Lieferungen aus Asien (z.B. Holzpaletten) oder mit importierten Gehölzen (z.B. Fächerahorn) asiatischer Herkunft. Selbstverständlich werden solche Importe durch den Pflanzenschutzdienst streng kontrolliert; aber eine Einschleppung der Käfer ist nie völlig auszuschließen.
Um Ihre persönliche Mithilfe wird gebeten! Bitte melden Sie umgehend, wenn Sie verdächtige Käfer (siehe Foto) oder kreisrunde, fingerdicke Ausbohrlöcher an Laubgehölzen (insbesondere an Ahorn) feststellen. Gern können Sie auch Fotos an den Pflanzenschutzdienst Thüringen senden: pflanzengesundheit@tlllr.thueringen.de (Tel. 0361 55068131).
Merkmale und Biologie:
Die Käfer sind 2 bis 3,5 cm groß, schlank, blauschwarz mit einzelnen weißen Flecken. Sie besitzen beeindruckend lange Fühler, wie sie für Bockkäfer typisch sind. Die Käfer legen ihre Eier in die Rinde von Laubbäumen. Nach dem Schlupf bohren sich die Käfer-Larven in das Holz ein und fressen dort zwei bis drei Jahre. Die befallenen Gehölze werden so von innen zerfressen. Der Schaden, den die Käferlarven durch den Fraß im Holz anrichten, ist beträchtlich. Die Standfestigkeit der Gehölze nimmt ab und das Holz verliert durch die Fraßgänge massiv an Wert. Die fertig entwickelten Käfer bohren sich dann aus. Das kreisrunde Ausbohrloch hat einen Durchmesser von 1-1,5 cm. Zum Glück ist der Käfer recht flugfaul, so dass er sich neue Bäume für die Eiablage gleich in der Nähe sucht.