Unkrautbekämpfung in Großkörnigen Leguminosen (Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen)
Hauptkonkurrenten sind insbesondere Klettenlabkraut, Weißer Gänsefuß, Kamille-Arten, Ackerkratzdisteln, Windenknöterich, Bingelkraut, Schwarzer Nachtschatten und Ausfallraps. Auf Standorten mit Distelbesatz sollte kein Anbau von Leguminosen erfolgen, da es keine Bekämpfungsmöglichkeiten gegen Disteln gibt. Auch Gräser wie Ackerfuchsschwanzgras, Windhalm, Jährige Rispe und Flughafer sollten in Leguminosen ausgeschalten werden.
Auf leichten bis mittleren Standorten und unter trockenen Bedingungen ist eine mechanische Unkrautbekämpfung möglich. Ackerbohnen sind dafür am besten geeignet. Der Unkraut- und Ungrasdruck sollte nicht zu hoch sein. Die Unkräuter sollten sich höchstens im kleinen Rosettenstadium und die Ungräser im 2-Blattstadium befinden.
Nach der Aussaat der Leguminosen kann durch Blindstriegeln oder -eggen flachkeimende Unkräuter vernichtet werden. Empfindlich sind Leguminosen beim Auflauf. Beim Durchstoßen der Pflanzen, sind keine mechanischen Maßnahmen durchzuführen. Ein zweites Striegeln sollte bei Ackerbohnen (ab 4. Fiederblattpaar) und Lupinen (ab 4- Blattstadium) erfolgen. Unkräuter werden dadurch herausgerissen bzw. verschüttet. Das Striegeln sollte in den Nachmittagsstunden, nur bei trockner Witterung und vor allem auf trockene Pflanzen erfolgen, um Schäden an den Kulturpflanzen zu vermeiden. In Erbsen sollte aufgrund der Rankenbildung auf einen Striegeleinsatz verzichtet werde, um Verletzungen zu vermeiden.
Auf Standorten mit hohem Unkrautdruck oder in lückigen Beständen wird eine chemische Maßnahme notwendig. Der Schwerpunkt der Herbizidstrategie liegt in Körnerleguminosen bei der Vorauflauf- Anwendung. Für eine sichere Wirkung benötigen die Herbizide eine ausreichende Bodenfeuchte. Bei Trockenheit tritt die Wirkung der applizierten VAHerbizide erst nach Niederschlägen ein. Bei Minderwirkung der Vorauflaufherbizide bestehen nur wenige Möglichkeiten, die Unkrautprobleme im Nachauflauf noch zu regulieren.
Um ein breites Wirkungsspektrum abzusichern bzw. Wirkungslücken zu schließen sind Spritzfolgen oder Tankmischungen sinnvoll. Eine Auswahl der zugelassenen Herbizide, sowie bewährte Spritzfolgen und Tankmischungen sind aufgezeigt.
In den letzten Jahren gab es keine wesentlichen Veränderungen zum Zulassungstand der Herbizide. Vom amtlichen Dienst werden weiterhin Versuche durchgeführt, um Wirkungslücken zu schließen. Ist die Wirkung der Herbizide auf Ungräser nicht ausreichend, besteht im NA die Möglichkeit die Schadgräser mit speziellen Graminiziden zu bekämpfen. Die Gräser sollten sich im 2-4 Blattstadium befinden, auch auf eine gute Benetzung ist zu achten.