Einordnung
Positive Begleiterscheinungen des Zuckerrübenanbaus innerhalb der Fruchtfolge sind auf Grund der tiefen Durchwurzelung und der langen Beschattung eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit sowie eine weitgehende N-Entleerung der Böden. Verbleibt das Rübenblatt auf dem Acker, ergibt sich der positive Effekt einer organischen Düngung.
In der Fruchtfolge ist die Zuckerrübe die bestimmende Fruchtart und das „tragende“ Glied für nachfolgendes Getreide. Eine typische Zuckerrüben-Getreide-Fruchtfolge ist auf besseren Böden die Rotation Zuckerrüben - Winterweizen - Wintergerste- Körnerleguminosen (N-Nachlieferung, Auflockerung der Fruchtfolge) - Winterweizen. Nach Rüben werden auf trockenen Löss-Standorten niedrigere Winterweizenerträge erzielt als nach jeder anderen Vorfrucht, schlechter noch als Weizen in Selbstfolge. Die Ursachen sind Wassermangel und die verkürzte Vegetationszeit nach später Rübenernte.
Auf leichten Böden lässt sich anstelle von Wintergerste auch Winterroggen einordnen. Folgt den Zuckerrüben statt Winterweizen Winterroggen, sollte eine Frührodung der Zuckerrüben erfolgen, um eine ausreichende Vorwinterentwicklung des Roggens zu gewährleisten. Überwiegend wird heute jedoch Winterweizen nach Zuckerrüben angebaut.
Hohe Weizenerträge setzen die Ernte der Zuckerrüben bis Mitte Oktober voraus. Generell eignen sich alle Getreidearten als Vor- oder Nachfrüchte. Wenn das Rübenblatt auf dem Acker verbleibt, muss insbesondere bei Nachbau von Braugerste eine N-Nachlieferung von durchschnittlich 15 kg N/ha berücksichtigt werden.
Frühräumende Getreidearten vor Zuckerrüben lassen Zeit für eine intensive Stoppelbearbeitung.
Der Anbauumfang von über 33 % fördert phytosanitäre Probleme (u.a. Nematodenbefall) und ist zu vermeiden. Innerhalb der Zuckerrübenrotationen ist darauf zu achten, dass keine Kreuzblütler, insbesondere Raps, eingeordnet werden, da sie zu den Wirtspflanzen der Rübennematoden gehören. Stilllegung eignet sich weniger gut als Vorfrucht für Zuckerrüben. Gründe dafür können sein:
ungenügende Zersetzung besonders von Grasbeständen,
unkontrollierte und späte Stickstoffnachlieferung,
Behinderung der Bestellung durch wenig zersetzte Wurzelteile.
Die Möglichkeiten des Zwischenfruchtanbaus lassen sich zur Nematodenreduktion (Ölrettich) nutzten.