Die Ermittlung des Gesamtbedarfs erfolgt auf Grund des Entzugs durch die Pflanzen und der im Boden verfügbaren Nährstoffe.
Bilanzwerte für Ackerland in (kg/ha und Jahr) als jährliche Zu- und Abschläge für P und K zur Düngung nach Pflanzenentzug; Magnesium: * = keine Düngung empfohlen; ** = vereinfachter Bilanzwert nach Bodenuntersuchungsergebnissen
Bodengruppe | Gehalts-klasse | Phosphor | Kalium | Magnesium** |
1 | A | 50 | 70 | 48 |
1 | B | 25 | 45 | 30 |
1 | C | 4 | 25 | 18 |
1 | D | -4 | 0 | 0 |
1 | E | * | -60 | * |
2 | A | 50 | 85 | 48 |
2 | B | 25 | 45 | 30 |
2 | C | 2 | 15 | 18 |
2 | D | -6 | -35 | 0 |
2 | E | * | * | * |
3 | A | 50 | 100 | 42 |
3 | B | 25 | 50 | 27 |
3 | C | 0 | 0 | 15 |
3 | D | -8 | -60 | 0 |
3 | E | * | * | * |
4 | A | 50 | 100 | 42 |
4 | B | 25 | 50 | 27 |
4 | C | 0 | 0 | 15 |
4 | D | -8 | -70 | 0 |
4 | E | * | * | * |
5 | A | 50 | 100 | 36 |
5 | B | 25 | 50 | 24 |
5 | C | 0 | 0 | 12 |
5 | D | -7 | -60 | 0 |
5 | E | * | * | * |
6 | A | 50 | 70 | 48 |
6 | B | 25 | 45 | 30 |
6 | C | 4 | 25 | 18 |
6 | D | -4 | 0 | 0 |
6 | E | * | -60 | * |
Der Versorgungszustand des Bodens wird über Bilanzwerte berücksichtigt. Der Bilanzwert stellt einen Zu- oder Abschlag dar, der von Abschlag dar, der aktuellen Gehaltsklasseneinstufung abhängt und mit dem der über den Entzug ermittelte Nährstoffbedarf verrechnet wird. Mit dieser Korrektur soll langfristig ein optimaler Versorgungszustand im Boden (Gehaltsklasse C) eingestellt werden. Die erforderlichen Bilanzwerte sind in der Tabelle 10 dargestellt. Die Werte berücksichtigen auch die Verluste der durch die Düngung zugeführten Nährstoffe.
Bewährte und preiswerte Phosphatdünger sind Triplesuperphosphat (45 % P2O5), Diammonphoshat (46 % P2O5, 18 % N) bzw. Monoammonphosphat (52 % P2O5, 12 % N). Bei intensiver organischer Düngung kann der Phosphatbedarf häufig ausnahmslos hierüber abgedeckt werden.Als Kalidünger dominiert 40er Kornkali der neben 40 % K2O, 6 % MgO, 4 % Schwefel und 3 % Natrium enthält. Die Notwendigkeit einer Schwefeldüngung kann durch u.a. Pflanzenanalysen überprüft werden. Der Grenzwert in der Pflanze liegt bei etwa 0,35 % Schwefel in der Trockensubstanz. Der Pflanzenbedarf der Rübe beträgt 20 - 30 kg S/ha. Ein preiswerter Schwefeldünger ist Schwefelsaures Ammoniak (SSA) mit 24 % S und 21 % N sowie Piamon mit 12 % S und 33 % N.
Mittlerer Nährstoffentzug der Zuckerrüben (inkl. Rübenblatt) an Grundnährstoffen in kg/ha ( Rübe:Blatt-Verhältnis = 1:0,7)
Nährstoff | Ertragsziel (dt/ha) |
| 400 | 500 | 600 |
P | 30 | 40 | 50 |
K | 250 | 310 | 370 |
Mg | 35 | 45 | 55 |
S | 20 | 25 | 30 |
Innerhalb der Fruchtfolge hat die Rübe den höchsten Nährstoffbedarf (siehe pdf-Datei: Beispiel für die Düngeplanung)
Magnesium
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, den Mg-Bedarf nach dem gleichen Prinzip zu ermitteln, wie für P und K. In diesem Fall wäre also zunächst der zu erwartende Entzug durch die Pflanze zu errechnen und dann zum Erreichen der Gehaltsklasse C ein entsprechender Zuschlag (Bilanzwert) zu addieren. Da aber der Mg-Bedarf häufig über den Einsatz Mg-haltiger Düngekalke gedeckt wird und in diesem Fall keine gezielte Mengenbemessung für Magnesium erfolgt, kann ein vereinfachtes Verfahren zur Anwendung kommen. Dabei werden die durchschnittlichen Mg-Verluste durch Auswaschung sowie der mittlere jährliche Pflanzenentzug in festen Bilanzwerten zusammengefasst.
In Fällen einer deutlichen Unterversorgung kann vor allem auf leichten Sandböden Kieserit (25 % MgO, 20 % S) sowie Bittersalz im Frühjahr eingesetzt werden.
Kalkdüngung
Kalzium (Ca) ist als Bestandteil des Kalkes (CaO) für Boden und Pflanze gleichermaßen notwendig. Die Ca-Versorgung der Zuckerrüben ist in den meisten Böden, außer in stark sauren, durch genügend verfügbares Ca sichergestellt und im Vergleich zu den anderen Hauptnährstoffen deutlich niedriger. Geht man von einer Erhaltungsdüngung aus, sind als Faustzahl in einer Zuckerrüben-Getreidefruchtfolge je nach Getreideanteil und Bodenart 9 (lS, sL) bis 23 (L, tL) dt/ha CaO erforderlich.
Mikronährstoffe
Die Zuckerrübenproduktion auf hohem Ertragsniveau erfordert auch eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen. Eine Möglichkeit, Mangel und Festlegung im Boden kurzfristig zu beheben, ist die Blattdüngung. Der in Versuchen der LLG Bernburg ermittelte durchschnittliche Rübenmehrertrag von ca. 5 % macht die Blattdüngung ökonomisch effizient. Vorrang sollte eine gezielte Versorgung mit Bor haben. Bei einer Blattdüngung sollten etwa 250 g Bor bzw. 250 g Mangan ausgebracht werden. Die Anwendung wird bereits im frühen Wachstumsstadium, vor Bestandesschluss der Rüben und möglichst zweimal in Folge empfohlen.