- Diese Rübensorte toleriert den Nematodenbefall. Selbst bei hohen Befallswerten erfolgt kein Ertragsabfall.
- Nematodenvermehrung ist deutlich gehemmt, findet aber auf niedrigem Niveau statt.
- Die Rübenerträge bewegen sich auf höchstem Niveau, Zuckergehalt und Saftreinheit müssen aber noch verbessert werden.
Bisher wurden nur von einem Züchterhaus nematodentolerante Zuckerrübensorten zur Zulassung gebracht. In den Versuchen wurde die seit 2004 zugelassene Sorte Pauletta angebaut. Diese nur nematodentolerante Sorte kann bereits bei geringem, latentem Nematodenbefall zum Anbau kommen, da sie selbst ohne Nematodenbefall ähnlich hohe Rübenerträge wie die Normalsorten erreicht. Treten dann Nematoden schädigend auf und sind die Wachstumsvoraussetzungen
zum Beispiel durch späte Saatzeit, zwischenzeitlichen Trockenstress usw. zusätzlich erschwert, kann diese Sorte erhebliche Ertragsvorteile von über 20 % bereinigtem Zucker je ha erzielen.
Von den 23 durchgeführten Versuchen wiesen 12 Standorte lediglich latenten Nematodenbefall auf. Dennoch erzielte Pauletta an 9 dieser 12 Standorte zum Teil erhebliche Mehrerträge. Hier zeigt sich sehr deutlich, dass auch die in der Praxis oft schwierigen Wachstumsbedingungen durch die Sorte besser gemeistert werden können. In den Jahren 2004 bis 2006 erreichte die Sorte Pauletta bei einem Ausgangsbefall von gut 500 Eier + Larven je 100 ml Boden einen Vorteil beim Bereinigten Zuckerertrag (BZE) von knapp 18 %. Gleichzeitig war die Vermehrung der Nematoden deutlich geringer als bei der Normalsorte. Die nematodenresistente Sorte Paulina erzielte unter den gegebenen Bedingungen noch einen Vorteil von knapp 6 % BZE und verminderte den Nematodenbefall gleichzeitig um 27 %.
Leider lässt die Verarbeitungsqualität der nematodentoleranten Sorten noch zu wünschen übrig. Zu beachten ist auch die hohe Anfälligkeit von Pauletta gegenüber Mehltau, welcher aber mit rechtzeitigen Fungizidbehandlungen gut zu kontrollieren ist.