Feldbonituren
Bonitur mit der Blattrupfmethode, d.h.100 Blätter verteilt über den Schlag aus dem mittleren Blattapparat (von 100 Rüben!) und unabhängig von Befallsstärke nur die Befallshäufigkeit bonitieren.
Dabei gilt das Blatt bereits bei einer Befallsstelle als befallen. Befall bitte erst bei eindeutiger Identifizierung des Erregers werten. Dies ist vor allem bei Cercospora wichtig. Hier müssen erst die Sporenträger zu sehen sein (Lupe!), bevor ein Befallspunkt positiv bewertet wird. Sollte dies noch nicht der Fall sein, keine Wertung vornehmen. Die Bonitur in der darauffolgenden Woche reicht dann immer noch aus, um rechtzeitig reagieren zu können. Wie immer sind wir natürlich bei fraglichen Bonituren behilflich.
Bitte die einzelnen Erreger getrennt bonitieren!
Bekämpfungsentscheidung nach komplexer Bekämpfungsschwelle (gilt für alle relevanten Krankheiten, Cercospora, Ramularia, Mehltau und Rost):
Anfang Juli bis Ende Juli: 5 befallene Blätter/100 Blatt
Anfang August bis Mitte August: 15 befallene Blätter/100 Blatt
Ab Mitte August: 45 befallene Blätter/100 Blatt
Bonitur bis Ende August durchführen, ab September 14-tägig, Mitte Oktober bzw. vor dem Roden letzte Bonitur inklusive Befallsstärke.
Angabe der Befallshäufigkeit getrennt nach Blattfleckenerregern Cercospora, Ramularia, Mehltau und Rost und kranken Blättern
Verwechslungsgefahr:
Verletzungen im Blattgewebe zeigen ähnliche Befallssymptome wie Cercospora oder Ramularia. Es handelt sich dabei um bakterielle Blattflecken (Pseudomonas syringae), einem Schwächeparasit, die entlang der Blattränder und -adern sowie an den Verletzungsstellen schwarze Streifen und Flecken ausbilden. Im weiteren Befallsverlauf treten Schwärzepilze auf, die Blattränder vergilben und das nekrotisierte Gewebe bricht heraus. Diese Blattflecken sind nicht bekämpfbar und wachsen sich in der Regel wieder aus. Weitere Verwechselungen können mit nicht bekämpfbaren Blattflecken wie Alternaria, und Phoma auftreten, da besonders zu Befallsbeginn die genaue Ansprache der Blattkrankheiten schwierig ist.