placement: main, viewTypeName: full-details, cm-grid--corporate-detailpage--sidebar
Schadbilder
Grüne Pfirsichblattlaus, Foto: LWK Niedersachsen
- Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)
- Kreuzdornlaus (Aphis nasturtii)
- Faulbaumlaus (Aphis frangulae)
- Grüngefleckte Kartoffellaus (Aulacorthum solani)
- Grüngestreifte Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae)
Feststellung des Befalls:
- Ab Anfang Mai besiedeln geflügelte Blattläuse die Kartoffeln (Frühjahrsflug). Bei der anschließenden Massenvermehrung entstehen zunächst nur ungeflügelte Tiere. Erst später in der Vegetation sind wieder geflügelte Läuse zu finden, die den sog. Sommerflug durchführen.
- Feststellung des Befalls für Warndienstzwecke durch Zählungen im Bestand und durch Gelbschalenfänge.
Schadensschwelle
- In Pflanzkartoffelbeständen dürfen aufgrund der möglichen Virusübertragung keine Blattläuse toleriert werden.
- In Speise- und Wirtschaftskartoffeln kann ein gewisser Besatz geduldet werden, konkrete Schwellenwerte existieren aber nicht.
Maßnahmen zur Schadensminderung
- Pflanzkartoffelerzeugung in Gesundlagen.
- Kartoffelflächen möglichst in windoffenen Lagen.
- Auswahl resistenter Sorten.
- Verhaltene Stickstoffdüngung.
- Termingerechte Krautabtötung: chemisch, mechanisch (Häckseln, Schlägeln) mit anschließender Herbizidanwendung oder nur mechanisch (Krautrupfen, Grünroden). Die Abtötung des Wiederaustriebes ist wichtig.
Basisempfehlung zur Bekämpfung
- Bei der Blattlausbekämpfung ist eine klare Trennlinie zwischen Konsum- und Pflanzkartoffeln zu ziehen. Im Konsumkartoffelanbau reicht eine einmalige Behandlung mit einem bienenungefährlichen Präparat zum Höhepunkt des Sommerfluges in Abhängigkeit von der Befallsstärke (Warndienst!) aus.
- Dagegen kommt es in Vermehrungsbeständen darauf an, vom Auflaufen bis zum Absterben (Krautabtötung) eine kontinuierliche Vektorenbekämpfung (Nulltoleranz !) zu gewährleisten.
- Mittelwahl auf zu bekämpfende Blattlausstadien ausrichten (z.B. kontaktwirksame Präparate bei Zuflug geflügelter Läuse und vorzugsweise systemische Wirkstoffe bei Massenwachstum der Kartoffeln).
- Selektionsdruck in Richtung auf Resistenzbildung minimieren (Wirkstoffwechsel, volle Aufwandmengen auch in Tankmischungen bei einem Mischpartner).
- Spritzabstände nach aktuellen Witterungsbedingungen ausrichten.
- Als Alternative zu den frühen Insektizidanwendungen steht seit kurzem eine insektizide Pflanzgutbeizung zur Verfügung. Der Schutz vor einer Übertragung von nicht persistenten Viren (z.B. Y-Viren) ist jedoch nicht gewährleistet.