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Schadbild
Gelbverzwergungsvirus an WW (Foto: LLG Sachsen-Anhalt)
Virus an Winterweizen, Foto: DLR Eifel
Gelbverzwergungsvirus: Als Vektor fungieren über 20 Blattlausarten, die das Virus in persistenter Form übertragen. Die Große Getreidelaus ist der wichtigste BYDV - Vektor, Foto: ISIP
- Das Virus tritt sowohl in der Gerste, im Weizen, im Roggen und im Hafer auf.
- Das Virus ist unterteilt in 5 Virusstämme, abhängig vom jeweiligen Überträger
- Die Symptome variieren je nach Getreideart, Sorte, Temperatur und Nährstoffversorgung
- Bei Infektionen in früh gedrilltem Getreide zeigen sich erste Symptome schon im Herbst
- Die Blätter färben sich goldgelb bis orange und das Wachstum ist stark eingeschränkt
- Die Vergilbung beginnt von der Blattspitze und geht über die Blattränder auf das gesamte Blatt über
- Meist tritt eine Nekrose in den Leitbündeln auf
- Die Pflanzen bestocken stark
- Das Schossen und die Ährenbildung können ganz entfallen
- Der Kornertrag und das Wachstum ist umso stärker gemindert, je früher die Pflanze infiziert wurde, früh infizierte Gerstenpflanzen sterben über Winter ab
- Beim Hafer tritt die sog. Rotblättrigkeit, in Form von orangen Flecken auf den Blättern auf
- Im Bestand wird meist eine nesterweise Ausbreitung der Symptome beobachtet
- Anfälligkeit: Hafer>Gerste>Weizen>Triticale und Roggen
Nachweis
- Das Virus ist weder mechanisch, noch mit Samen übertragbar.
- Als Vektor fungieren über 20 Blattlausarten, die das Virus in persistenter Form übertragen
- Die Läuse benötigen zwischen 1 - 12 Stunden zur Aufnahme des Erregers
- Die Abgabe des Virus dauert von 30 Minuten bis zu mehreren Stunden
- Bei Lebendüberwinterung der Läuse verbreiten diese im Frühjahr die Viren sofort wieder im Bestand
- Bei einer Überwinterung im Ei, müssen sich die Tiere im Frühjahr erst wieder mit Viren an infizierten Pflanzen beladen
- Als Nachweismethode aus Pflanzen wird der ELISA-Test an Blattsaft verwendet.
- Einzelne Läuse können mit Hilfe der PCR auf eine Infektion untersucht werden
Maßnahmen zur Schadensminderung
- Eine direkte Bekämpfung des Virus ist nicht möglich, hier kommen nur ackerbauliche Maßnahmen zum Tragen.
- Extreme Frühsaaten vermeiden
- Ausfallgetreide vor Auflaufen der Saat vernichten
- Gegebenenfalls Vektor- (Blattlaus-) bekämpfung in Herbst und Frühjahr oder Beizung nach Warnhinweis
- Lückenlosen und schnellen Feldaufgang fördern
- Beachtung des amtlichen Warndienstes über Infektionsgefahr