Jungpflanzenanzucht
Wärmeliebende Gemüsekulturen wie z.B. Tomaten und Paprika befinden sich derzeit häufig in der Anzuchtphase und auch beim Kauf von Jungpflanzen sollten einige Punkte beachtet werden.
Bei der Auswahl der Sorten sollte neben Eigenschaften wie Geschmack und Fruchtgröße auch auf ausgewiesene Toleranz- bzw. Resistenz geachtet werden. Gegenüber der Braunfäule an Tomaten sind sehr robuste Sorten wie die Cocktail-Tomaten ‚Phantasia, und ‚ Phyllovita’ sowie die normalfrüchtigen Sorten ‚Mountain Merit’ und ‚Vitella’ im Saatguthandel erhältlich.
Weiterhin sollte dringend beachtet werden nur Saat- und Pflanzgut aus vertrauenswürdigen Quellen zu nutzen. Es treten immer wieder Fälle von Virusinfektionen auf, deren Ursprung auf getauschtes, nicht desinfiziertes Saatgut zurückzuführen ist. Unter den Pflanzenvirosen können Quarantäneschaderreger, wie das erstmals 2020 in Brandenburg aufgetretene Tomato brown rugose fruit Virus (Jordanvirus) sein. Diese Pflanzenkrankheit ist für Jedermann beim Pflanzenschutzdienst meldepflichtig.
Bei der Vorbereitung der Saat- und Pflanzgefäße ist darauf zu achten, dass diese gründlich gereinigt und ohne anhaftende Reste aus der Vorjahressaison zum Einsatz kommen. Anzuchtgefäße sollten am besten mit spezieller, im Handel erhältlicher Anzuchterde befüllt werden. Diese bietet mehrere Vorteile. So sind die verfügbaren Nährstoffe so ausbalanciert, dass zunächst ein rasches Wurzelwachstum gefördert wird. Darüber hinaus sind durch entsprechende Vorbehandlungen bodenbürtige pilzliche Schaderreger in diesen speziellen Substraten weitgehend abgetötet und typische Umfallkrankheiten von Sämlingen werden unterbunden.
Je nach Temperaturansprüchen sind die Aussaatgefäße entsprechend an hellen Standorten wie Fensterbänken oder Wintergärten bzw. im beheizbaren Kleingewächshaus zu platzieren und regelmäßig feucht zu halten.
Um Infektionen mit pilzlichen Erregern zu vermeiden, sollten die Aussaaten nicht zu dicht erfolgen und die keimenden Bestände sollten zudem regelmäßig gelüftet werden.