Beim Anbau von Lein ist als vorbeugende Maßnahme gegen Leinerdflöhe eine Beizung mit Chinook (3 ml/kg) zu empfehlen. Auf trockenen Standorten kann sich ein starker Befallsdruck entwickeln, der eine intensive Überwachung der Fläche erfordert. Werden erste Fraßschäden an den Keimblättern ermittelt, dann muss umgehend eine weitere Insektizidbehandlung gegen Leinerdflöhe erfolgen.
An Sonnenblumen treten in warmen Jahren frühzeitig Blattläuse auf. Der Befall lässt sich an verdrehten Blättern erkennen. Zeitiger Blattlausbefall schädigt den Wuchs und die Entwicklung der Pflanzen. Aus diesen Gründen ist eine Blattlausbekämpfung bei starkem Frühbefall sinnvoll. In Sonnenblumen und Öl- und Faserlein besteht die Genehmigung für die Anwendung von Karate Zeon bzw. Trafo WG gegen beißende und saugende Insekten. Zugelassen ist jedoch jeweils nur eine Anwendung. Bei größeren Problemen mit Schädlingen muss eventuell eine § 18b-Genehmigung beantragt werden. Speziell für die Bekämpfung von Blattläusen an Sonnenblumen steht Pirimor Granulat zur Verfügung.
In Sommerraps treten die gleichen Schädlinge wie an Winterraps auf. Aufgrund der im Vergleich zu Winterraps verzögerten Entwicklung kommt es an Sommerraps in der Regel zu einem wesentlich stärkeren Befall mit Vorblüten- und Blütenschädlingen. Zur Vermeidung von Schäden müssen Sommerrapsbestände intensiv auf Schädlingsbefall überwacht werden. Vor allem in trockenen, warmen Jahren sind mehrere Insektizidbehandlungen für die Ertragssicherung erforderlich. Die meisten Insektizide sind in der Indikation "Raps" zugelassen. Damit ist die Anwendung einer Vielzahl von Pyrethroiden sowie Neonicotinoiden (Biscaya, Mospilan SG) in Sommerraps möglich. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle auf die Tabelle Insektizide Winterraps verwiesen. Bei der Erteilung von § 11-Genehmigungen für bestimmte Insektizide muss auf die Indikation geachtet werden. Bei der Genehmigung nur für Winterraps ist dementsprechend die Verwendung in Sommerraps nicht möglich.