Nekrotisches und chlorotisches Ringfleckenvirus

• Süß- und Sauerkirsche

Nekrotisches Ringfleckenvirus (PNRV) (bei Sauerkirschen auch unter Stecklenberger Krankheit bekannt):

• im Jahr nach der Infektion treten nekrotische Flecke auf
• wenn das nekrotische Gewebe abgestoßen wird, entsteht „Schrotschusseffekt“
• bei virulenten Stämmen können bei Sauerkirschen Triebspitzen bzw. ganze Astpartien absterben
• speziell bei Sauerkirschen bilden sich in der Erholungsphase an einzelnen Blättern auf der Blattunterseite blattähnliche Enationen

Chlorotisches Ringfleckenvirus (PDV):

• Blattsymptome häufig nur an einzelnen Blättern, manchmal nur im Jahr nach der Infektion (Schockreaktion)
• hellgrüne, verwaschene Ringe und Linien an älteren Blättern, die im Laufe der Jahre immer wiederkehren können
• zwischenzeitlich kann Virus auch latent bleiben
• Mischinfektionen verstärken die Auswirkungen des Befalls

• beide Viren werden durch verseuchtes Pflanzmaterial verbreitet
• innerhalb einer Anlage erfolgt die Ausbreitung während der Blüte durch Pollen von infizierten Bäumen
• keine Verbreitung durch Schnittmaßnahmen
• Rassenbildung ist möglich
• unterschiedlich virulente Stämme

• zertifiziertes Pflanzmaterial verwenden (Edelreiser und Unterlagen aus virusfreien Beständen)
• keine Neupflanzungen in bzw. neben infizierten Beständen
• Rückschnitt mindert Schadausmaß, deshalb saubere Bestandesführung notwendig
• Rodung infizierter Bäume

• Ertrags- und Wuchsleistung fallen ab,
• Sekundärschäden durch Monilia infolge starker Verkürzung der Fruchtstiele
• bei starkem Befallsdruck Absterben befallener Bäume, besonders betroffen `Schattenmorelle´
• Bedeutung in Sauerkirschen sehr hoch; in Süßkirschen Bedeutung zunehmend
• Schadausmaß kann jährlich differieren