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Feststellung des Befalls
Rübenkopffäule, verursacht durch das Stängelälchen, Foto: LWK Nordrhein-Westfalen
Rübenkopffäule, verursacht durch das Stängelälchen, Foto: LWK Nordrhein-Westfalen
Rübenkopffäule: Frühbefall an Zuckerrüben durch Stängelälchen, Foto: LWK Nordrhein-Westfalen
Rübenkopffäule bis tief in den Rübenkörper , verursacht durch das Stängelälchen, Foto: LWK Nordrhein-Westfalen
- Frühe Schäden an den Blättern ähneln denen von Wuchsstoffschaden (Verdrehungen und Deformationen), nur dass sie an Einzelpflanzen auftreten. Das Hypokotyl ist verdickt. An größeren Pflanzen sind keine Symptome mehr zu finden.
- Im Kopfbereich des Rübenkörpers nekrotische, schorfige Stellen und Risse ab etwa August. Sie verfärben sich später schwarz, Fäulen bis tief in den Rübenkörper (Rübenkopffäule).
- Bei starkem Auftreten sind Schäden bis 50% und mehr möglich. Neben dem direkten Schaden sind auch erhebliche Qualitätsverluste durch Rückgang des Zuckergehaltes und Zunahme der Melassebildner möglich. Dann ist die Ernte technisch nicht mehr zu verarbeiten.
- Verwechslung mit Bor-Mangel möglich, daher sind Laboruntersuchungen notwendig.
- Gleiche Ursachen bei der Stockkrankheit in Roggen und Klee sowie der Umfallkrankheit bei Mais und Ackerbohnen
Schadensschwelle/Befallswahrscheinlichkeit
- Der Schwellenwert liegt mit 1 - 2 Larven / 100 g Boden sehr niedrig.
- Erhöhte Befallswahrscheinlichkeit, wenn ein Wasserfilm über längere Zeit auf dem Blatt ist, da die Nematoden über die Spaltöffnungen in die Pflanzen eindringen.
- Auf schweren, feuchten Böden erhöhte Befallswahrscheinlichkeit
- Schäden zuerst an beschatteten Hängen oder in Senken und Bachufern dort, wo lange Tau oder Nebel liegen bleibt.
- Enge Fruchtfolge, insbesondere mit Runkelrüben, fördern den Befall.
- Kann mit Leguminosensaatgut eingeschleppt werden.
Maßnahmen zur Schadensminderung
- Vermeidung der Einschleppung mit Saatgut großkörniger Leguminosen.
- Weit gestellte Fruchtfolge.
- Hoher pH-Wert.
- Drainage.
- Frühsaaten vermeiden.
Basisempfehlung zur Bekämpfung
- Keine direkte Bekämpfung möglich.
- Rübenanbau vorübergehend einstellen.
- Mindestens 4 - 5-jährige Rotationen mit Weizen und Gerste. Da viele Wirtspflanzen (etwa 450 Arten) und zahlreiche Rassen vorhanden sind, nicht durchschlagend wirksam. Daher laufend untersuchen.
- Anbau anderer Wirtspflanzen meiden: Roggen, Hafer, Mais, Tabak, Raps, Leguminosen.
- Konsequente Unkrautbekämpfung insbesondere bei: Vogelmiere, Hederich, Ackersenf, Klettenlabkraut, Gemeines Kreutzkraut, Windhalm und Fughafer, da die Tiere im Boden mehr als 10 Jahre (bis 23 Jahre nachgewiesen!) überdauern können.
- Befallstilgung ist nicht möglich.
Hinweis!
- Bei Befall frühe Ernte und sofortige Verarbeitung notwendig.