ISIP - die Onlineberatung der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum zur Pflanzenproduktion

Land Rheinland-Pfalz

Aktuelle Meldungen

Infoveranstaltungen zur Frühjahrsaussaat

Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel bietet in den kommenden Wochen Infoveranstaltungen zur Frühjahrsaussaat an.

Grüße zum neuen Jahr

Das Pflanzenbauteam des Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel wünscht ihnen ein gutes und erfolgreiches...

Ackerbautag Morbach findet am 06.02.2025 statt

Der landwirtschaftliche Arbeitskreis Morbach und das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel veranstalten auch im Jahr 2025...

Neues Merkblatt zur Stallmistlagerung erschienen

Im Dezember 2024 ist ein neues Merkblatt mit den wasserwirtschaftlichen Anforderungen an die ordnungsgemässe Zwischenlagerung von...

Starkregen und Hochwasser können immer häufiger auftreten. Neue Karten informieren über die Betroffenheit

Im Zuge der Klimaveränderung kann es immer häufiger zu Starkregen und Hochwasserereignissen kommen. Über die nachfolgenden Links...

Widerruf der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln beachten

Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln werden vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit widerrufen, wenn der...

Sclerotinia – Weißstängeligkeit

Die Weißstängeligkeit wird durch das Pathogen Sclerotinia sclerotiorum verursacht. Die Befallsstärke dieses bodenbürtigen Schaderregers kann je nach Witterung, Anbaujahr und Region schwanken. Ein epidemisches Auftreten kann zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Neben Raps kann dieser Schadpilz ca. 400 Gemüse-, Samen- und andere Nutzpflanzen befallen. Im Ackerbau sind z.B. Erbsen, Sojabohnen, Kartoffeln oder Sonnenblumen zu nennen. Aber auch diverse Unkräuter dienen dem Pilz als Wirtspflanze. Zusätzlich kann sich der Anbau von Kreuzblütlern als Zwischenfrucht befallsfördernd auswirken. Der Erreger der Weißstängeligkeit überwintert in Form von Sklerotien im Boden und kann dort bis zu 10 Jahre bis zum Auftreten von günstigen Witterungsbedingungen überdauern. Bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit keimen die Sklerotien und bilden ein Mycel oder Fruchtkörper welche die Pilzsporen enthalten. Das Myzel kann die Wurzeln infizieren. Die Pilzsporen gelangen durch Wind an die Blütenblätter und infizieren diese. Welke Blütenblätter fallen in die Blattachseln der Rapspflanzen und bilden dort mit Tau oder Regenwasser einen guten Nährboden für die Pilzsporen. Diese Sporen keimen und infizieren die Rapspflanze. Feuchte und milde Frühjahre stellen ideale Bedingungen für einen Sclerotinia-Befall dar. Eine starke Sonneneinstrahlung kann jedoch zu einem schnellen austrocknen der Fruchtkörper führen. Ein Befall durch Sclerotinia führt oftmals zu einer Aufhellung des Gewebes. Zuerst sind weiß-gräuliche Flecken zu erkennen welche sich später stängelumfassend ausdehnen. Im Inneren der Rapsstängel ist anfänglich ein weißes Pilzgeflecht, welches sich später zu schwarzen Kügelchen zusammenzieht, zu finden. Vorbeugend kann ein Befall durch verschiedene Maßnahmen minimiert werden. Innerhalb der Fruchtfolge sollte ein drei- bis fünfjähriger Anbauabstand von Raps zu Erbsen, Sonnenblumen, Sojabohnen oder Kartoffeln eingehalten werden. Weite Reihenabstände beim Rapsanbau können für eine bessere Durchlüftung der Bestände sorgen und so die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Rapsbestände senken. Des Weiteren ist auf eine entsprechende Unkrautregulierung zu achten, da viele Unkräuter dem Pilz als Wirtspflanze dienen. Als direkte Bekämpfungsmaßnahme stehen in Deutschland eine Reihe von Fungiziden-Wirkstoffen zur Verfügung. In Jahren mit einer hohen Infektionsgefahr ist eine Behandlung oftmals wirtschaftlich. Tritt nur ein schwacher Befall auf, werden die Mittel- und Überfahrtskosten durch den geringen Mehrertrag nicht abgedeckt. Die Behandlung sollte zur Vollblüte wenn ca. 50 % der Blüten am Haupttrieb offen sind und die ersten Blütenblätter abfallen durchgeführt werden. Neben den eigenen Erfahrungen und der vorliegenden Witterung (Feucht/Warme Witterung während Blüte) kann zur Entscheidungsfindung das Raps Sclerotinia Prognosemodell auf www.isip.de kostenfrei im Bereich “Entscheidungshilfen“ genutzt werden. Wird eine Blütenbehandlung im Raps zu früh im Bereich des Blühbeginns durchgeführt, ist mit einer Minderwirkung der applizierten Pflanzenschutzmittel zu rechnen. Treten dann erst spät Infektionen auf, reicht die Wirkdauer der früh applizierten Fungizide nicht mehr aus. Eine Überfahrt durch die blühenden Rapsbestände erzeugt immer Durchfahrtsverluste. Große Gestängebreiten oder die Beauftragung eines Lohnunternehmers mit einem Selbstfahrer welcher über eine große Bodenfreiheit verfügt können die Durchfahrtsverluste minimieren. Während der Applikation sollten die Rapsbestände möglichst trocken sein und die Fahrgeschwindigkeit unter 5 km/h liegen.