Endlich Regen - und was nun?
Der lang ersehnte Regen ist für viele gekommen. Doch nicht jeder hat damit gerechnet und wurde vielleicht überrascht. Überrascht auch darüber, dass sich die Wintergerste so schnell entwickelt hat, auch vor dem Regen schon. Für viele Wintergerstenbestände, die aufgrund von Krankheitsbefall und notwendigem Wachstumsregler, zweimal behandelt werden sollten, ist der erste Termin vorbei. Unabhängig der Höhenlage haben wir zu beginn dieser Woche schon viele Bestände in EC 32/33 bonitiert. Bis nach Ostern wird das letzte Blatt geschoben sein.
Die Ursprüngliche Strategie, die kranken und wenig strohstabilen Wintergerstenbestände in EC 31/32 und EC 39/49 mit einem Wachstumsregler und Fungizid zu behandeln kann so jetzt nicht mehr umbesetzt werden.
Ohnehin ist die Wintergerste jetzt erst mal den Krankheiten „davon gewachsen“, doch das täuscht. Die Niederschläge der vergangenen und nächsten Tage bringen neue Infektionen in den Beständen die bereits Blattkrankheiten (Rhycho, Netzflecken, Rost) zeigten. Nun gilt es diese Bestände, sobald die Witterung es zulässt vor diesen Krankheiten zu schützen. Um auch die Gerstenkrankheit Ramularia ausreichend abzudecken könnte die neue Strategie wie folgt aussehen:
In EC 37 Einsatz von 0,3 l bzw. kg Moddus (oder andere Trinexapac Mittel) oder Prodax, kombiniert mit einer Azol-,Strobilurin-, Carboxamidmsichung. Wobei die Mittelwahl weniger entscheidend als der Zeitpunkt ist. Auf jeden Fall muss das Fungizid eine gute Wirkung gegenüber Rhyncho, und Netzflecken haben. Diese bekämpfen auch den Zwergrost und auch den Gerstenmehltau ausreichend.
Eine zweite Behandlung (gegen Ramularia) erfolgt dann in EC 55 mit 1,5 l/ha Folpan und 50 % der Aufwandmenge eines preiswerten Azol. Eine Auswahl an Fungiziden gibt es in der WD-Broschüre ab Seite 23.