Einsatz von Wachstumsreglern im Winterraps

Die Rapsbestände präsentieren sich momentan sehr unterschiedlich. Die Unterschiede beruhen nicht wie üblich nach Höhenlage, sondern auf den unterschiedlichen Bodenarten. Je leichter der Boden, umso besser wächst der Raps. Leichte Böden haben die ergiebigen Niederschläge im Winter besser in tiefere Bodenschichten ableiten können, der Raps hat hier weniger unter der Nässe gelitten. Die ersten Bestände haben bereits eine Wuchshöhe von 20-30 cm erreicht und der Einsatz eines Wachstumsregler sollte überlegt werden. Die genetisch bedingte Lagerstabilität der empfohlenen Hybridsorten ist mittlerweile deutlich besser, verglichen mit Empfehlungssorten noch vor einigen Jahren. Über die Notwendigkeit einer wachstumsregulatorischen Maßnahme im Frühjahr ist häufig schlagspezifisch zu entscheiden. Ein wichtiges Entscheidungskriterium ist die Dichte des Bestandes. Bei einer normalen Bestandesdichte von ca. 30-40 Pflanzen/m² ist von einer guten natürlichen Standfestigkeit auszugehen. Bei bereits geschlossenen Beständen mit mehr als 50 Pflanzen/m² ist gegebenenfalls eine Einkürzungsmaßnahme bei einer Wuchshöhe von 20-30 cm in Erwägung zu ziehen, da solch dichte Bestände wegen der Ausbildung dünnerer Stängel lagergefährdeter sind. Reagieren stark wüchsige Bestände bei frühem Vegetationsbeginn mit starker Zunahme des Längenwachstums wird der Einsatz von Wachstumsreglern oft ebenfalls notwendig. Einen weitaus größeren Einfluss auf die Standfestigkeit als azolhaltige Fungizide bzw. Wachstumsregulatoren haben die Sortenwahl und die Aussaatstärke. Ist trotz allem eine gute Stabilisierung im Frühjahr erforderlich, kommen vor allem Architekt, Toprex, und Carax in Frage. Etwas schwächer ist die Einkürzung mit Caramb, Folicur bzw. Orius. Stärkere Einkürzungen sollten vor allem bei schwachen Beständen vermieden werden. Neben dem Produkt, hat auch die jeweilige Aufwandmenge eine entscheidende Rolle auf die Stabilisierung der Bestände. 

In Beständen in denen im Herbst das Herbizid Belkar eingesetzt wurde, sollte aus verträglichkeits Gründen, kein Fungizid bzw. Wachstumsregler mit dem Wirkstoff "Metconazol" eingesetzt werden.

MittelWirkstoff g/l; kgAufwandmenge kg, l/ha (max. zugl. Aufwandmenge)
Architekt

Mepiquat 114

Pyraclostrobin 100

Prohexadion 21

1,0 - 1,6    (2,0)
Toprex

Difenoconazol 250

Paclobutrazol 125

0,3 - 0,5    (0,5)
Carax

Mepiquat 160

Metconazol 30

0,5 - 0,8    (1,0)
CarambaMetonazol 600,7 - 1,0    (1,5)
FolicurTebuconazol 2500,7 - 1,0    (1,5)
OriusTebuconazol 2000,7 - 1,0    (1,5)

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