Bei Güllegaben zu Mais an Nitrifikationshemmer denken und Mineraldünger einsparen
Nitrifikationshemmstoffe sollen, wie es der Name schon sagt, die Nitrifikation (bakterielle Umwandlung von Ammoniak in Nitrat) durch Bodenbakterien (Nitrosomonas) hemmen. Vor allem bei hohen Stickstoffgaben zu einem Termin und der witterungsbedingten Gefahr der Nitratauswaschung durch Niederschläge ist der Zusatz eines Nitrtifikationshemmstoffs ratsam. Speziell beim Thema Gülle- und Gärrestdüngung im Frühjahr zu Mais stellt sich immer wieder die Frage nach der Rentabilität eines N-hemmstoffs als Güllezusatz. Diese Rentabilität in Euro auszurechnen ist schwierig bzw. sehr stark von der Witterung nach der Gülleausbringung abhängig. Allerdings sprechen dieses Jahr einige wichtige Rahmenbedingungen für den Einsatz eines Nitrifikationshemmstoffs.
Zum einen erleben wir gerade bei Mineraldüngern einen nie dagewesenen Preisanstieg, dessen weitere Entwicklung sich derzeit kaum prognostizieren lässt. Umso wichtiger ist es, die betriebseigenen Wirtschaftsdünger möglichst verlustarm einzusetzen. Darüber hinaus erlaubt die (bisherige) trockene Witterung viele Flächen bereits befahren zu können. Somit spricht grundsätzlich nichts gegen eine zeitige Gülleausbringung in diesem Frühjahr, auch wenn noch einige Wochen bis zur Maisaussaat vergehen können. Neben der bestmöglichen Ausbringtechnik, die sich vor allem aufgrund hoher Nährstoffkosten besser denn je rechnet, sollte der Einsatz eines Nitrifikationshemmstoffs erfolgen. Die Aufwandmengen variieren meist aufgrund der Art der Ausbringung. In der Regel gilt: Je kompakter (streifenförmig im Band) die Gülleausbringung, desto geringer die Aufwandmenge des Hemmstoffs. Trotzdem sollte immer die jeweilige Gebrauchsanweisung des Herstellers beachtet werden.
Folgende Nitrifikationshemmstoffe gibt es am Markt (vorbehaltlich der Verfügbarkeit):
Piadin, Firma SKW Piesteritz
Vizura, Firma BASF
Entec FL, Firma EuroChem Agro
N-Lock, Firma Dow
Des Weiteren wäre zu beachten, dass sich die jeweiligen Aufwandmengen immer auf die zu behandelnde Fläche (z.B. Hektar) und die jeweilige Art der Ausbringung beziehen, unabhängig von der auszubringenden Menge an Gülle. Am Beispiel des Vizura (BASF) bedeutet dass bei einer Ausbringmenge von 35 m³ Gülle/ha mit Gülle-Scheibenegge/-grubber, dass 2,0 l/ha Vizura in die 35 m³ Gülle einzumischen sind. Dies erfolgt idealerweise über eine Dosiereinrichtung oder einen Einfüllstutzen beim Ansaugen in das Ausbringfahrzeug. Auch eine Einmischung in den Güllebehälter wäre denkbar.