Basis sind "Mannjahre" angewandt-wissenschaftlicher Feldarbeit

Die Arbeit mit Bekämpfungsrichtwerten sei allen Landwirten und Beratern ans Herz gelegt. Praxistauglichkeit und Plausibilität sind in jahrzehntelanger Beratungstätigkeit getestet worden.

Die Angaben verstehen sich nicht als starre Grenze zwischen notwendigem und verzichtbarem Pflanzenschutzmitteleinsatz. Andere Faktoren, wie z.B. Sorteneigenschaften, Wetterprognose, Ertragserwartung, Erzeugerpreise und betriebliches Arbeitsvermögen beeinflussen Behandlungsentscheidungen ebenfalls.

Das Ignorieren von Bekämpfungsrichtwerten führt zu einem schematischen Mitteleinsatz. Pflanzenschutz à la 0-8-15 ist wenig intelligent, meist zu intensiv, schmälert das Betriebsergebnis und sorgt für unnötige Stoffeinträge in Umwelt und Erntegut.

Für Obst- und Gemüsekulturen sowie für Zierpflanzen existieren solche Richtwerte kaum. Die Anforderungen des Handels respektive des Verbrauchers an die äußere Qualität von Apfel, Rose und Salat zwingen den Gärtner oft zur "Nulltoleranz" gegenüber Schaderregern.

Bekämpfungsrichtwerte nach Kulturen

Linienbonitur

Linienbonitur Werkzeug zur Einschätzung der Befallssituation

Krankheiten, Schädlinge und Unkräuter sind auf Schlägen ungleich verteilt. Besiedeln zahlreiche Insekten bevorzugt den Feldrand, treten bestimmte Krankheiten z.B. eher in feuchten Senken auf. Um dieser Ungleichverteilung bei der Befallsbeurteilung gerecht zu werden, gibt es die Linienbonitur. Zur Linienbonitur lassen sich die Fahrspuren nutzen.
Die roten Punkte bilden die erste Linie. An den fünf Punkten, die ca. 20 m voneinander entfernt sind, werden jeweils fünf Beobachtungsobjekte (Pflanzen, Halme, Ähren etc.) bonitiert. Wir betrachten also 25 Pflanzen o.Ä. je Linie. Eine zweite Linie (schwarze Punkte) bestätigt das erste Boniturergebnis.