Auf Jakobskreuzkraut im Grünland achten!
Aufgrund mangelnder Pflege und Nutzung der Wiesen und Weiden hat das Jakobskreuzkraut auf dem Grünland an Bedeutung gewonnen. Diese Giftpflanze ist 30 bis 120 cm hoch und bildet im ersten Jahr nur eine löwenzahnähnliche Rosette. Erst im zweiten Jahr wird der Blütenstängel geschoben. Die Pflanze besitzt fiederartige Blätter und mehrere margeritenartige Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August. Bestimmte Alkaloide in der Pflanze, angereichert in den jüngsten Blättern und Blüten, verursachen die Giftigkeit der Pflanze für die Weidetiere. Besonders empfindlich reagieren Pferde, aber auch Rinder, Schafe und Ziegen sind gefährdet. Diese Giftstoffe werden bei der Trocknung und Silierung nicht abgebaut, so dass auch bei der Verfütterung von Heu und Silage die Alkaloide im Tierkörper angereichert werden und zu starken gesundheitlichen Schädigungen führen können.
Eine regelmäßige Kontrolle der Wiesen und Weiden ist eine wichtige Maßnahme, um rechtzeitig auf eine Besiedlung durch Jakobskreuzkraut reagieren zu können. Auf Wirtschaftsweiden lässt sich die Ausbreitung dieser Giftpflanzen am effektivsten durch eine regelmäßige Beweidung mit Nachmahd verhindern. Einzeln auftretende Pflanzen sind vor der Blüte auszustechen oder mit der Wurzel auszureißen. Bei einem stärkeren Besatz mit Kreuzkraut sollte die betroffene Fläche vor der Blüte der Giftpflanzen gemäht werden. Das Mähgut ist unbedingt zu vernichten und nicht zu kompostieren. Für eine chemische Bekämpfung ist das Rosettenstadium (vor dem Stängelschieben) ein günstiger Termin. Für eine Einzel- oder Flächenbehandlung eignet sich am besten Simplex mit 2,0 l/ha. Alternativ ist auch die Kombination von U 46 M-Fluid und U 46 D Fluid (jeweils 2,0 l/ha) möglich. Da die Wirkung der Herbizide nicht nachhaltig ist, sind Nachkontrollen und wiederholte Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Auf jeden Fall muss eine Grasnachsaat erfolgen, um die durch die Applikation entstandenen Lücken in der Grasnarbe zu schließen.