Nachbaurisiken nach Spätsaaten von Sommergetreide möglich
Aufgrund der derzeit im Oberboden anstehenden Trockenheit, gepaart mit teils sehr späten Anwendungen von Sulfonylharnstoffen im Sommergetreide (Ende Mai, Juni) besteht das Risiko, dass Sulfonylharnstoff-Herbizide nicht ausreichend abgebaut sind und nachgebautem Winterraps Probleme bereiten können. Aus den Erfahrungen vergangener trockener Jahre weiß man, dass Nachbauprobleme meist auf schwächeren bis mittleren Standorten auftreten. Vor allem nach längeren Trockenphasen oder wenn sehr spät appliziert wurde. Meist handelt es sich dabei um Böden mit entsprechend hohem Sandanteil und niedrigen Humusgehalten.
Die Bedeutung der verschiedenen Abbauprozesse ist meist wirkstoffspezifisch. Der chemische Abbau ist bei sehr hohen pH-Werten und ggfs. freiem Kalk verhaltener. Anwendungen bis Anfang Mai dürften unkritisch sein. Spätanwendungen nach Ende Mai oder im Juni sind je nach den individuellen Verhältnissen (weniger als 150 mm Niederschlag bis zur Rapssaaat, niedriger Hunmusgehalt, hoher ph) kritischer zu sehen.
Für den Abbau ist eine intensive Durchmischung des Wirkstoffs mit der biologisch aktiven, ggfs. feuchten Bodenschicht wichtig. Damit wird auch die Wirkstoffkonzentration im Keimhorizont geringer. In Abhängigkeit vom Verfahren (Grubber, Scheibenegge) ist eine mehrmalige intensive 15-20 cm tiefe Durchmischung des Bodens sinnvoll. In der Vergangenheit blieben gepflügte Flächen weitgehend von größeren Problemen verschont.
Besonders kritische Wirkstoffe sind: Metsulfuron-M (z.B. Alliance, Artus, Boudha, Savvy, Concert SX, Pointer Plus, Omnera LQM), Iodosulfuron (z.B. Atlantis OD, Niantic, Husar Plus), Propoxycarboxone (z.B. Attribut).