Der Einsatz von Clomazone gegen Kreuzblütler im Raps
Sofern eine Behandlung mit Clomazone-haltigen Präparaten geplant ist, sollte folgendes beachtet werde. Vorhergesagte Temperaturen über 25 °C schließen eine Anwendung von Clomazone grundsätzlich aus. Die Produkte müssen unmittelbar nach der Saat (max. 72 Stunden nach Saat) gespritzt werden. Clomazone neigt zur Verflüchtigung und kann in seltenen Fällen zu Aufbleichungen an Pflanzen in der Umgebung führen. Darüber hinaus gibt es strenge Abstandsauflagen sowie weitreichende Dokumentations-, Aufzeichnungs- und Kontrollpflichten. Der Nachteil dieser Mittel sind die strengen Anwendungsbestimmungen (siehe Gebrauchsanweisung der Mittel). Clomazonehaltige Produkte tragen die strengen Abstandsauflagen (NT 155 bzw. NT 154 die u.a. einen Abstand von 20 bzw. 50 m zu Ortschaften fordern, holen sie gegebenenfalls Beratung ein). Kein Einsatz von Dimethachlor-haltigen Produkten (z.B. Colzor trio, Colzor Uno flex) in grundwassersensiblen Regionen (HVA) und Wasserschutzgebieten (WSG, NG300).
Bei starkem Besatz mit der Weg- oder Löselsrauke, Hirtentäschelkraut und Ackerhellerkraut kommen Clomazone-haltige Präparate in Betracht. Mit Colzor Trio (4,0 l/ha), Tribeca Sync Tec (5,0 l/ha), Nimbus CS (3,0 l/ha), Circuit Sync Tec (2,5 l/ha) oder der Mischung Quantum + Clomazone 360 CS (2,0 l/ha + 0,33 l/ha) werden gute und umfassende Ergebnisse gegen Kreuzblütler erzielt. Clomazone-Soloprodukte (z.B. Angelus, Celomazone 360 CS, 0,33 l/ha) brauchen einen Mischpartner (z.B. Fuego 1,5 l/ha, Fuego Top 1,8 l/ha) oder eine nachgelagerte Spritzfolge mit Effigo (0,35 l/ha) bzw. Runway (0,2 l/ha).
Soweit sich unbehandelte Ränder durch die Anwendungsbestimmungen ergeben, müssen Sie diese z.B. mit Butisan Gold und im weiteren Verlauf mit Fox (siehe unten) gesondert abfahren. Für den Einsatz von Clomazone-haltigen Pflanzenschutzmitteln muss das Saatgut sauber abgelegt und ausreichend (2-3 cm) mit Erde bedeckt sein. Extreme Niederschläge nach der Anwendung können zu Schäden an der Kultur führen.
Alternativ bei starkem Besatz mit Wegrauke bietet sich der Splittingeinsatz von Fox an. Zusätzlich zur herkömmlichen Herbizidanwendung nach der Saat wird im 4-Blattstadium mit 0,3 l/ha und im 6-Blattstadium mit 0,7 l/ha Fox gespritzt. Die Rapsblätter sollten möglichst trocken sein. Die Wirkung ist etwas unsicherer, da verdeckte Unkräuter nicht getroffen werden.