Hilfe, mein Durum ist krank !
Auf unserem Versuchsfeld in Herxheim präsentieren sich unsere geprüften Durum-Sorten in Herbstaussaat recht unterschiedlich.
Auffällig in diesem Jahr sind erneut nicht parasitäre Blattflecken, wie schon öfter in der Vergangenheit. Wir stellen diese Flecken gleichermaßen stark sowohl in der Fungizid behandelten als auch in der unbehandelten Stufe fest. Die Ausmaße auf Praxisflächen sind oft erschreckend stark.
Bestände in guter Bodenstruktur und Nährstoffversorgung weisen diese Flecken nur in geringem Maße bis gar nicht auf.
Im Landessortenversuch in Herxheim zeigt Anvergur die geringsten, Wintergold die stärksten Symptom Ausprägungen (siehe Foto vom 24.05.2023 oben).
Labor Einreichungen und Untersuchungen in den vergangenen Jahren auf Schadpilze als möglicher Verursacher blieben immer negativ, es konnte kein Pilz isoliert werden.
Die Gewitterregen von Montag Abend mit 0-50 mm Niederschlag führten nur zu einer kurzzeitigen Feuchte an Ähren und Spelzen. Bedingt durch böige Winde waren die Ähren bereits Dienstag Mittag wieder abgetrocknet. Der weiterhin anhaltende Wind trägt die verbliebene Feuchtigkeit schnell aus den Beständen heraus. Das Wetter bleibt bis auf Weiteres trocken, so dass wir für die noch blühenden Bestände keine höhere Fusarium Gefahr.
Achten Sie bis zum letzten möglichen Behandlungstermin Ende Blüte auf Mehltaubefall. Dieser hat sich stellenweise stärker entwickelt und darf die oberen beiden Blätter oder gar die Ähre nicht besiedeln. Gegenmaßnahmen bei Bedarf mit einem in der Blüte zugelassenem Produkt mit Mehltau-Stopp-Wirkung (z.B. Pronto Plus) vornehmen.
Die Blattlaus Populationen sind, wie im Weizen auch, zusammengebrochen. Eine Besiedlung der Ähren ist bis jetzt ausgeblieben, das wird auch so bleiben. Unterlassen Sie unnötige Insektizid-Zumischungen !