Gelbe Blattspitzen im Weizen ? Pilz, Virus, oder doch etwas anderes ?
Gelbe Blattspitzen in Weizen
Seit dem vergangenen Wochenende vergilben in vielen Weizenbeständen flächig die Blattspitzen.
Nicht immer sind im Bereich von grün zu gelb Blatteinschnürungen zu sehen, was wir häufiger nach Frost- Kälteereignissen auf frisch ausgebildeten Blättern sehen.
Ich führe diese Vergilbungen auf die kühlen Nächte mit 2-3 Grad am 17. + 18. Mai zurück.
Dafür spricht, dass einige Landwirte diese Symptome, bei gleichen und gleich entwickelten Sorten verstärkt in tieferen Lagen beobachten.
In unseren Sortenversuchen in Herxheim stellen wir diese Symptome an 2/3 aller dort stehenden Weizensorten fest, sowohl in der Fungizid behandelten als auch unbehandelten Stufe.
Keine Sorge jedoch.
Schaut unschön aus, wird aber die Assimilationsleistung nur unwesentlich verringern.
Partiell auftretende Nester mit Durchmessern von 30-50 cm zeigen ebenso gelbe Blattspitzen, oft auch ins rötliche übergehend. (Siehe Bild Nummer 3). Ursache sind späte Virus-Infektionen durch Blattläuse, die wir schon seit Vegetationsbeginn in den Beständen beobachten. Diese Pflanzennester sind oft auch 10-20 % verkürzt, schieben aber dennoch die Ähren. Auch hier ist ein wirtschaftlicher Schaden vernachlässigbar.
Apropos Blattläuse:
Die Populationen sind am Zusammenbrechen, häufig sieht man rundliche, weiße, graue, braune „Kügelchen“. Das sind parasitierte „Blattlaus-Reste“, die nicht mehr schädigen.
Einen Befall oberhalb der Bekämpfungsschwelle auf Fahnenblatt und Ähre konnte ich bis jetzt noch nicht beobachten. Der unbedachte Zusatz eines Insektizides zur Ährenbehandlung sollte daher unterbleiben.