Schneckenbefall im Getreide
In diesem Jahr sollten die Getreidebestände nach der Aussaat auf einen möglichen Befall durch Schnecken regelmäßig kontrolliert werden. Die ersten Fraßschäden konnten bereits Ende der vergangenen Woche im Getreide beobachtet werden.
Weizen gilt als die besonders gefährdete Getreideart. Anders als beim Raps erfolgen die ersten Fraßschäden nicht erst mit dem Erscheinen der ersten Blätter. Bereits vor dem Auflaufen kann der Mehlkörper der Körner durch Schneckenfraß zerstört werden. Deutlich wird der Befall beim Feldaufgang. Besonders gefährdet sind Feldbereiche zu Wirtschaftswegen, Hecken oder angrenzenden Wiesenflächen. Zusätzlich gefährdet sind Flächen auf denen in den vergangenen beiden Jahren die 4 % Pflichtstilllegung erfüllt wurde und die diesen Herbst mit Wintergetreide eingesät werden.
Unabhängig von der Vorfrucht kann der Verzicht auf den Pflug die Befallsgefahr erhöhen. Weniger gefährdet sind Mulchsaat-Flächen auf denen eine intensivere und mehrmalige Stoppelbearbeitung stattfinden konnte. Ein klutiges Saatbett kann den Schnecken Hohlräume bieten und die Aktivität steigern.
Für die Kontrolle sollten unmittelbar nach der Aussaat feuchte Jutesäcke oder spezielle Schneckenfolien genutzt werden. Bereits 2 Schnecken/m² können die Getreideflächen nachhaltig schädigen. Wird der Einsatz von Schneckenkorn notwendig, sollten die vorgegebenen Aufwandmengen auch gestreut werden. Da Schnecken bewegungsfaul sind, muss eine ausreichende Schneckenkorndichte auf der Fläche vorhanden sein.
Eine Übersicht über die zugelassenen Schneckenkornmittel ist in unserer Warndienstbroschüre auf Seite 77 zu finden.
Heiko Laux, DLR RNH Simmern