Aktuelles nach der Rapsaussaat
Für die Rapsbestände die bereits gedrillt wurden, sollten gerade in der Auflaufphase folgende Dinge bedacht werden:
- Auch wenn die Witterung sehr trocken ist und potentiell erstmal kein Niederschlag in Sicht ist (Wochenende ggf.), so sind die Wirkungsgrade der Vorauflauf Produkte (Metazachlor) unmittelbar nach der Saat (0-5 Tage) deutlich besser vor allem gegen Kamille und Hirtentäschel, als zum späteren Termin. Für die Clomazone-haltigen Produkte muss so oder so unmittelbar nach der Saat appliziert werden. Um ungünstige Witterungen auszugleichen sollte in den Abend-/Morgenstunden mit erhöhten Wassermengen min 250l/ha appliziert werden. Wem der Auflauf zu unsicher ist, sollte ganz mit dem Herbizidmanagement in den Nachauflauf mit Belkar und Co. gehen.
- Es ist sowohl mit einem erhöhten Schnecken, wie auch Erdfloh aufkommen zu rechnen. Dies sollte beobachtet werden und ggf. gegen gesteuert werden. Vor allem betroffen sind Flächen zu Altraps der lange stehen gelassen wurde (Erdfloh) oder Grünenbrücken (Schnecken). Randbehandlungen sind in der Regel vollkommen ausreichend. Bei Schnecken ist es dieses Jahr ganz davon abhängig, wie Fein das Saatbeet ist und wie wenig Hohlräume gelassen wurden, sonst können auch ganzflächige Applikationen notwendig werden. Wenn eine Erdfloh Bekämpfung notwendig ist (mehr als 10% Blattlöcher) sollte diese Abends/Nachts mit min 300l Wasser durchgeführt werden. Mittags bei 25-30 Grad und 200l Wasser sind solche Maßnahmen fast wirkungslos und führen nur zur Verstärkung der Resistenzentwicklung.
- Gelbschalen sollten nach der Saat aufgestellt werden um den Zuflug von Schädlingen festzustellen
- Wird Ausfall/Altraps bis zum 4 Blattstadium oder länger stehen gelassen steigt das Kohlhernie Risiko massiv an, eine ganzflächige Beseitigung ist zwingend erforderlich und sollte nicht mehr aufgeschoben werden
Andreas Hommertgen DLR RNH