Hallo Nikolaus, meine Rapsstoppel ist voller Winde. Was kann ich dagegen tun❓
Das ist eine Frage die in diesen Tagen häufiger gestellt wird.
Die Winde findet man zwar immer häufiger, aber auf den meisten Rapsflächen sind es Knöteriche die man zwischen den Stoppel findet. Ganz oft ist es der Windenknöterich, der der Winde ähnlich ist. Den Unterschied zwischen Winde und Windenknöterich kann man ganz gut am Blatthäutchen erkennen. Alle Knöteriche haben an der Stelle wo das Blatt sich vom Stiel absetzt, ein Blatthäutchen. Winden haben kein Blatthäutchen (Siehe Bilder). Oder man versucht die Pflanze aus der Erde zu ziehen. Beim Knöterich kommt die Wurzel mit aus der Erde. Bei der Winde sind es Rhizome, die keine oder kaum Feinwurzeln haben und vor allem schnell abbrechen. Es kommt also nur ein kleineres Rhizomstück aus der Erde heraus.
Wenn es sich um Knöteriche oder andere einjährige Unkräuter auf der Stoppel handelt, sollte die Fläche gemulcht werden. Der Einsatz von Glyphosat ist hier unnötig. Handelt es sich dagegen um Winde oder auch Ampfer, sollte Keyleo mit 5 l/ha eingesetzt werden (Wartezeiten vor der Neueinsaat insbesondere vor Raps beachten). Reine Glyphosat-Produkte haben selbst bei voller Aufwandmenge keine ausreichende Wirkung gegen Winde (gegen Ampfer schon bei voller Aufwandmenge). Die Pflanzen sollten aber aktives Wachstum zeigen. Eine hoch gemähte Stoppel mit "Restgrün" an den zu bekämpfenden Pflanzen reicht nicht aus.

Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel