Was tun mit Fehlstellen im Wintergetreide?
Die bisherigen Aussaatbedingungen für Wintergetreide waren vielerorts sehr bescheiden. Der anhaltende Schneckendruck in den Feldern führt häufige zu schlechten Feldaufgängen bzw. Fehlstellen. Ein weiterer Grund für Fehlstellen, sind die vielen nassen Stellen in den Feldern. Hier ist die Saat zwar gequollen, aber selten gekeimt. Wenn man an den Körnern Keime entdecken kann, so sind diese meist verfault. Grund hierfür ist der lange Zeitraum, in dem die Körner im kalten und vor allem nassen Boden gelegen haben. An diesen Stellen ist der Boden seit vielen Tagen mit Wasser übersättigt. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Viele Landwirte denken daran nach ein paar Tagen ohne Niederschlag an diesen Stellen eine Neusaat vorzunehmen. Wahrscheinlich wird diese ebenfalls nicht gelingen, da diese Stellen weiterhin viel zu nass sind. Mit einer Bodenbearbeitung und/oder Aussaat wird man wahrscheinlich noch mehr Schaden anrichten, als ohnehin an diesen Stellen schon geschehen ist.
Eine Möglichkeit diese Lücken zu füllen wäre das Aufstreuen von Saatgut. Der Boden ist feucht genug, um das notwendige Keimwasser an das Korn abzugeben. Ein schon erfolgter Herbizideinsatz dürfte nicht zu großen Problemen führen. Dort wo Schnecken der Grund für die Lücken sind, sollte zusätzlich nochmals Schneckenkorn aufgebracht werden.
In 2-3 Wochen sollte man erkennen, ob das aufgestreute Saatgut gekeimt und angewachsen ist. Sollte dieses Vorgehen nicht zum Erfolg geführt haben, kann dann immer noch (zumindest mit Weizen) mit einer Bodenbearbeitung bzw. Drillsaat versucht werden die Lücken zu schließen. Wichtig dabei ist, dass der Boden soweit abgetrocknet ist, dass bei der Bodenbearbeitung nicht noch mehr Schaden angerichtet wird.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel