Walzen, Striegeln oder was?
Wie bereits an dieser Stelle beschrieben, tut das momentane Wetter unseren Getreidebeständen nicht gut. Neben der hohen Strahlung führt auch die teilweise verkrustete Bodenoberfläche zu dem Wachstums stillstand. Der feste und verkrustete boden behindert den Gasaustausch im Boden. Dort von den Wurzeln gebildetes CO2 kann nicht entweichen und schädigt die Wurzeln. Das Wachstum stagniert bzw. die Bestände bauen ab.
Viele überlegen nun die Bestände zu walzen oder zu striegeln.
Die Idee ansich, den Boden aufzubrechen und den Gasaustausch zu ermöglichen ist gut. Jedoch sollte man überlegen und überprüfen, ob man dies durch die ausgewählte Maßnahme auch erreicht.
Walzen mit Cambrigewalze bringt allgemein bei festem Boden nicht viel, da sie nur über den Boden rollt, aber diesen nicht aufbricht. Ebenso werden die Pflanzen kaum beeinflusst und so auch nur wenig zum Bestocken angeregt.
Walzen mit Prismenwalzen könnte einen deutlich besseren Effekt haben, da diese deutlich besser in den Boden eingreift und evtl. bei höherer Geschwindigkeit diesen aufbrechen kann. Bei Prismenwalzen sehe ich einen deutlich höheren Effekt, was die Bestockungsanregung betrifft.
Beim Striegeln wird es sehr stark vom Boden abhängig sein, ob er in der Lage ist diesen aufzubrechen oder nur Rizze zu ziehen.
Am Besten wird wohl ein Rollstriegel arbeiten. Ein solches Gerät wurde im Jahr 2014 unter ähnlichen Bedingungen in unserer Region eingesetzt. Von dort stammen auch die gezeigten Bilder. Leider sind diese Geräte kaum verfügbar. Hier sind die Maschineneringe gefragt, ähnlich wie bei den Walzen, solche Geräte vorzuhalten. Da diese Rollstriegel (mit gerade angeordneten Sternen) mit einer Geschindigkeit von 16-20 km/h gefahren werden, haben diese auch bei einer Arbeitsbreite von 6 Metern eine recht hohe Flächenleistung.
Eine Überfahrt mit einer leichten Egge wäre auch eine Überlegung wert.