Rapserträge in Gefahr
Bei den wöchentlichen Monitoringfahrten fallen zurzeit einige Rapsflächen mit sehr schwachem Feldaufgang auf. Meist sind keine oder nur noch sehr wenige Schneckenköder zu finden. Rapsflächen müssen in der empfindlichen Phase vom Keimen der Saat bis zum 3-Blattstadium mind. 2-mal pro Woche auf Schneckenbefall kontrolliert werden. Diese Kontrollpflicht endet nicht mit dem Streuen von Schneckenködern. Nicht selten werden diese binnen weniger Tage von den Schnecken gefressen oder werden durch starke Niederschläge in den Boden eingewaschen. Egal aus welchem Grund die Schneckenköder verschwinden, wenn man keine ausreichende Köderdichte mehr auf dem Boden findet, ist der Raps nicht mehr gegen Schnecken geschützt. Das nicht vorhanden sein von toten Schnecken oder Schleimspuren ist kein sicheres Indiz dafür, dass keine Schnecken da sind. Schnecken sind eher nachtaktiv und tagsüber seltener an der Bodenoberfläche zu sehen. Bei schwachem Feldaufgang und geringer Köderdichte muss der Raps erneut durch das Aufbringen von Schneckenködern geschützt werden.
Ein weiterer Grund, der die Rapserträge gefährdet, stellt das vielfach zu findende Ausfallgetreide dar. Dieses sollte bereits im 1-2 Blattstadium beseitigt werden, um dem Raps eine ungestörte Jugendentwicklung zu gewährleisten. Ausfallgetreide stelle eine massive Konkurrenz gegenüber Nährstoffen und Licht dar.
Bei der Beseitigung des Ausfallgetreide mit Herbiziden sollte die volle zugelassene Aufwandmenge eingesetzt werden, da sich neben dem Ausfallgetreide meist auch andere Gräser wie Ackerfuchsschwanz und Windhalm auf der Fläche befinden. Diese werden durch verminderte Aufwandmengen einer Selektion ausgesetzt, was das Resistenzrisiko deutlich erhöht.
Eine Auswahl an möglichen blattaktiven Gräserherbiziden finden Sie in der WD-Broschüre auf Seite 35. Beachten Sie, einige Mittel haben mit der erhöhten Aufwandmenge auch eine Wirkung gegen Quecke.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel