Die Getreideernte ist in vollem Gange und auch der erste Weizen wurde gedroschen. Für die kommende Woche ist wieder unbeständiges Wetter angesagt. Da überlegen sich die ersten, noch schnell den Raps vor dem Regen weg zu machen.

Das halte ich für wenige Sinnvoll. Man würde ihn "weg machen", oder "ab machen", aber keinesfalls ernten.

Es gibt einige Rapsschläge, die sich in den vergangenen Tagen schwarz verfärbt haben. Von weitem sehen diese aus, als wenn Sie keinen Tropfen Regen vertragen würden. Schaut man sich die Fläche, und vor allem die Schoten, genauer an, so stellt man fest, dass diese noch sehr fest sind.

Der Raps verträgt den angekündigten Regen also recht gut. Das gilt vor allem auch für die Schläge, die noch stellenweise grünen Raps aufweisen. Hier gilt es die Nerven nicht zu früh zu verlieren.

Die Ertragsverluste beim Getreide sind dagegen deutlich größer. Die Wintergerste bricht zunehmend zusammen. Auch bei Weizen, Triticale und Roggen ist bei der gemeldeten Witterung mit deutlich sinkenden Fallzahlen und hl-Gewichten zu rechnen.

Wer also über Lüftungs- oder gar Trockungskapazität verfügt, sollte vor dem Regen noch so viel Getreide ernten wie er schafft. Auch wenn es noch 18-20 % Feuchtigkeit hat.

Da reifer Raps bei Regen nur wenige Wasser aufnimmt, kann nach einer Schlechtwetterperiode oft 1-2 Tage Raps gedroschen werden, bevor man im Getreide weiter ernten kann.