Raps nicht als Zwischenfrucht betrachten
Die Rapserträge waren in diesem Jahr nicht überall zufriedenstellend. Daran ändern auch die allgemein hohen Ölgehalte nichts. So manch einer fragt sich, was er falsch gemacht hat. Fährt man in diesen Tagen durch die Lande, fallen sehr viele Rapsstoppelfelder auf, auf denen der Ausfallraps schon weit mehr als 4 Laubblätter hat. Dies könnte ein Grund für die seit Jahren stagnierenden Rapserträge sein.
Ausfallraps darf das 4-Blattstadium nicht erreichen. Ab dem 4-Blattstadium steigt z.B. die Gefahr von Kohlhernie extrem an. Zudem begünstigt Ausfallraps auch andere Rapskrankheiten und Schädlinge. Schnecken fühlen sich dort sehr wohl und bedrohen den nachfolgenden Weizen. Mit der auf den vielen Betrieben vorhandenen Technik (Scheibenegge, Grubber mit schmalen Scharen) ist der große Ausfallraps nicht vollständig zu beseitigen. Immer wieder fallen Flächen auf, auf denen der Ausfallraps nur Streifenweise bekämpft wurde. Erfolgt die Ausfallrapsbekämpfung früher, funktioniert es auch mit einer Scheibenegge. In den Fällen, in denen auf der Rapsstoppel Wurzelunkräuter wie Disteln oder Ampfer chemisch bekämpft werden soll, sollte dies auch spätestens zum 4-Blattstadium des Ausfallraps erfolgen.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel