Nicht alle Getreidebestände mit gelben Blättern haben einen Herbizidschaden
In der vergangenen Woche sind mir bei Bestandskontrollen einige Schläge aufgefallen, die auf den ersten Blick nach einem Herbizidschaden aussahen. Allerdings wurde bei einigen Schlägen noch gar kein Herbizid eingesetzt. Dennoch wiesen einige Pflanzen gelbe Blätter auf und einige Pflanzen waren am absterben bzw. waren bereits abgestorben. Bei näherer Betrachtung wurde an diesen Pflanzen Fraßschäden am Hypokotyl festgestellt. Diese wurden jedoch nicht von Schnecken verursacht, sondern vielmehr von Fritfliegenlarven. Betroffen sind meist Wintergersten, aber auch früh gesäte Triticale- und Weizenflächen. Der Befall ist in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich und kann auch innerhalb einer Region sehr ungleichmäßig auftreten.
Eine Bekämpfung der Fritfliege ist generell schwierig und jetzt auch nicht mehr möglich. Der Schaden wird sich jedoch voraussichtlich nicht weiter verstärken. Teilweise ist ein nesterartiges auftreten zu erkennen, was typisch für Fritfliegenbefall ist. Die Bestände werden an den befallenen Stellen etwas dünner stehen. Bei günstiger Frühjahrswitterung wird die mangelnde Bestandesdichte aber über eine stärkere Bestockung kompensiert werden.
Auf den Bildern ist ein typischer Schneckenschaden sowie der Schaden durch Fritfliege zu sehen.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel