Nerven bewahren bei später Maisaussaat
In der ersten Juniwoche scheint es laut Wetterprognose trocken zu bleiben. Etliche Betriebe konnten bislang die Maisaussaat noch nicht abschließen. Die Böden sind vom letzten Niederschlag noch recht nass. Mit der Bodenbearbeitung sollte erst begonnen werden, wenn die Böden dafür ausreichend abgetrocknet sind! Strukturschäden, die durch eine zu frühe Überfahrt über die Flächen verursacht werden, stören das nachfolgende Maiswachstum. Auch wenn es für die Maisaussaat schon spät ist, etwas länger warten (Saatbett geht vor Saatzeit) lohnt der Mais durch zügigeres Wachstum.
Bis Ende Mai sind vielerorts 500 mm und mehr Niederschlag gefallen. Es muss nicht wundern, wenn nach dem ganzen Regen eine längere Phase mit Trockenheit folgt. Daher sollte jetzt nicht zu tief gearbeitet werden. Nur so tief, wie es für die Maisaussaat notwendig ist. Der Mais sollte mind. 4 cm tief abgelegt werden. Saattiefen von 6-7 cm stellen für den Mais kein Problem dar. Erinnert man sich an das letzte Jahr, so wurde vielerorts der Mais bei der späten Aussaat nur 2-3 cm tief abgelegt. Die Folge war ein sehr später Feldaufgang, da die Flächen im Vorfeld tief gelockert wurden und der Niederschlag nach der Saat für Wochen ausblieb. Diesen Fehler sollte man in diesem Jahr nicht wiederholen.
Muss noch Gülle oder Gärrest auf die Flächen, so sollte man sich überlegen, erst den Mais zu legen, um dann anschließend die Gülle in den Bestand zu bringen. Muss die Gülle eingearbeitet werden, wird in der Regel deutlich tiefer bearbeitet, als es für die Aussaat notwendig ist. Sicher, dass oben beschriebene Problem mit ausbleibenden Niederschlägen führt auch bei der Düngung nach der Saat zu Problemen bei der Nährstoffausnutzung. Pauschale Empfehlungen kann es auch hier nicht geben. Es kommt auf die jeweilige Fläche und den Standort an.
Soweit noch möglich, sollten Sorten ausgewählt werden, die in ihrer Reifezahl 20 Punkte niedriger in der Reifezahl eingestuft sind.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel