Nacherntemanagment und Stoppelbearbeitung nicht vernachlässigen
Aufgrund der Niederschläge sollte die Stoppelbearbeitung in diesem Jahr leichter durchführbar sein, als in den zurückliegenden, trockenen Jahren. Wie schon häufiger an dieser Stelle erwähnt, darf der Ausfallraps das 4-Blattstadium nicht erreichen. Ähnlich sieht es beim Ausfallgetreide aus. Auch Ausfallgetreide darf aus pflanzenbaulicher Sicht nicht bis kurz vor der Saat der Folgekultur stehen bleiben. Eine Stoppelbearbeitung wird bei vielen Landwirten als kostspieliges Übel angesehen. Dabei bringt vor allem eine mehrmalige Bearbeitung der Stoppel viele Vorteile. So werden Unkraut- und Ungrassamen in Keimstimmung gebracht, laufen auf und können bei mehrmaliger Durchführung, mechanisch bekämpft werden. Stroh- und Stoppelreste werden mit Erde vermischt wodurch die Rotte beginnt. Stroh was auf der Oberfläche liegt, verrottet nicht. An ihm anhaftende Krankheitserreger bleiben erhalten und kann auf das Nachfolgende Getreide übertragen werden. Eine mehrmalige mechanische Bearbeitung der Stoppeln reduziert die Schneckenpopulation (Sowohl Eier, als auch Schnecken selbst werden bekämpft). Gerade in diesem Herbst ist mit einem hohen Schneckendruck zu rechnen. Neben den Schnecken wird mit einer mehrmaligen Stoppelbearbeitung auch wirksam gegen Feldmäuse vorgegangen. Dabei muss gar nicht tief gearbeitet werden. Jeder Bearbeitungsgang wirkt den Feldmäusen entgegen und reduziert ihre Population. Zu denken die Feldmauspopulation wären in dem nassen Frühjahr und Sommer zurück gegangen ist ein Irrglaube.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel