Macht eine Gräserbekämpfung in Wintergetreide jetzt noch Sinn?
Die Vegetation schreitet rasant voran und noch immer waren einige Wintergetreideflächen noch nicht befahrbar. Neben den Düngungsmaßnahmen ist oftmals auch noch kein Herbizid auf diesen Flächen eingesetzt worden. Die erneuten Regenfälle haben die Situation der Befahrbarkeit wieder deutlich verschlechtert. Vor Ostern wird man wohl kaum mehr auf die Flächen kommen.
Dann stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht Ungräser in den Wintergetreidebeständen zu bekämpfen. Wie bereits erwähnt, ist die Vegetation schon weit voran geschritten. Das Getreide ist bereits am Schossen bzw. steht unmittelbar davor. Die Ungräser sind in der Entwicklung deutlich weiter. Insbesondere in Wintergerste sind die Schadgräser schon im Stadium Mitte des Schossens. Aber auch in Winterweizen und Triticale sind Ackerfuchsschwanz und Windhalm deutlich weiter Entwickelt als das Getreide. Die Chance auf eine ausreichende Wirkung von Gräserherbiziden sinkt von Tag zu Tag. Daher sollte man sich die Bestände nochmals genau anschauen. Bei mittlerem bis geringem Ungrasbesatz auf den Flächen, ist es besser kein Gräserherbizid mehr einzusetzen. Die Gefahr der Resistenzbildung ist bei weit entwickelten Gräsern deutlich höher und führt in den folgenden Jahren zu nicht mehr lösbaren Problemen.
Unkräuter lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt noch effektiv ausschalten. Dazu gibt es eine Reihe guter Herbizide die bis zum Ende der Schossphase eingesetzt werden können.