Jetzt noch Herbizide im Wintergetreide einsetzen?
Auf Windhalmstandorten kann die Gräserbekämpfung im Herbst in den Auflauf der Kultur erfolgen. Solange kein Dauerfrost ansteht, kann diese Maßnahme noch bis Ende November problemlos erfolgen.
Auf den Ackerfuchsschwanzstandorten haben viele noch Säen können, aber oftmals kein Herbizid mehr einsetzen können. Hier stellt sich nun die Frage, ob jetzt mit dem geplanten Bodenherbizid oder einer Kombination aus Boden- und Blattherbizid gefahren werden soll. Für Standorte, auf denen bislang noch keine Probleme mit den blattaktiven Wirkstoffen festgestellt wurde, wäre dies ein gangbarer Weg. Allerdings sollte in Wintergerste die Kombination mit Axial und in Triticale oder Weizen eine Kombination mit Traxos bevorzugt werden. Der Wirkstoff CTU ist bei Ackerfuchsschwanz der mehr als 1 Laubblatt hat zu schwach!
Für die Standorte, auf denen der blattaktive Wirkstoff keine volle Wirkung mehr zeigten, sollte sobald die Flächen befahrbar sind ein Bodenmittel solo eingesetzt werden. Die Wirkung wird sicher nicht ausreichend sein, daher muss 3-4 Wochen später mit einem blattaktiven Mittel nachbehandelt werden.
Warum auf diesen Standorten nicht die Tankmischung?
Werden Boden- und blattaktive Mittel in Tankmischung eingesetzt, dann wirkt der blattaktive Teil nur so, als ob vorher keine Behandlung erfolgt sei. Trennt man den Einsatz der beiden Wirkstoffe, dann ist der Ackerfuchsschwanz durch das Bodenherbizid schon vorgeschädigt, auch wenn er nicht ganz abstirbt. Erfolgt auf diese vorgeschädigte Ackerfuchsschwanzpflanze zeitnah eine weitere Maßnahme mit einem blattaktiven Mittel, ist die Wirkung deutlich stärker. Allerdings darf man mit der Nachbehandlung nicht bis zum Frühjahr warten, da sich der Ackerfuchsschwanz bis dahin vollkommen erholt hat.
Auf Flächen, die jetzt erst gesät werden und nicht als Resistenzstandort gelten kann man bis zum Frühjahr warten. Erfahrungsgemäß ist der Auflauf von Ackerfuchsschwanz ab Ende Oktober nicht mehr so stark, vor allem, wenn vorher eine Scheinsaat durchgeführt wurde. Auf Resistenzstandorten hat man jedoch keine Wahl. Hier sollte nach der Saat noch ein Bodenherbizid eingesetzt werden.