Jetzt Maiszünslerbefall ermitteln - Behandlungsstrategie 2025 planen!
Die Maiskampagne 2024 steht vor der Tür. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt gekommen, einen Blick in die Maisbestände zu werfen und die Flächen auf Maiszünslerbefall zu kontrollieren.
Der Maiszünsler kommt mittlerweile in ganz Deutschland vor und richtet erhebliche Schäden an. Durch die Fraßschäden an den Maisstängeln wird die Wasser- und Nährstoffversorgung der Maispflanzen gestört, was sich stark auf deren Leistungs- und Standfähigkeit, sowie die Bildung der Biomasse auswirkt. Typische Symptome sind abgeknickte Fahnen und Pflanzen. Aber nicht nur die Stängel der Maispflanze sind betroffen: Fraßspuren am Kolben sind zusätzliche Einfallstore für Pilzsporen, die im Inneren ideale Entwicklungsmöglichkeiten finden. Es siedeln sich Schimmelpilze an, die extrem giftige Stoffwechselprodukte (Mykotoxine) bilden. Zu hohe Mykotoxin-Gehalte führen zu weiteren Qualitätsverlusten in den Maisbeständen und können auch Folgekulturen, wie z. B. Getreide maßgeblich schädigen (Sekundärbefall durch Fusarien). Besonders betroffen von bekämpfungswürdigem Befall sind Regionen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen. Aber auch in den nördlichen Bundesländern wird der Schädling in immer mehr Regionen zu einem behandlungswürdigen Problem, wie z.B. in Niedersachsen: 2023 zeigte eine Fläche bei Braunschweig einen Befall von 100% und in diesem Jahr wurde im Raum Hildesheim bereits ein Befall von 63% festgestellt. Ziel des „Blick in den Mais“ ist es, Landwirte zu motivieren, die Befallsentwicklung im Blick zu behalten, damit Erträge rechtzeitig gesichert werden können. Der Zünsler hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgebreitet und ein enormes Schadpotenzial entwickelt. Um dieses Schadpotenzial einzudämmen, muss dem Falter konsequent die Entwicklungsmöglichkeit genommen werden. Gerade in Regionen mit bisher noch geringem Befallsdruck, wird eine Bonitur der Flächen dringend empfohlen. Die Befallshöhe der Zünslerpopulation bestimmt dann die weiteren Schritte und Maßnahmen.
Eine effektive Bekämpfungsstrategie besteht aus sich ergänzenden Bausteinen in diesem und dem Folgejahr: Bonitur der Flächen, mechanische Stoppelbearbeitung und dem Einsatz von Trichogramma (siehe Grafik). Der Einsatz von TRICHOSAFE® wird im Körnermais ab einer Schadschwelle von 15-20% Befall empfohlen. Im Silomais sollte TRICHOSAFE® spätestens ab einem Befallsniveau von ca. 30% eingesetzt werden.
Eine Bonituranleitung finden Sie im Anhang.
Quelle: Biocare Pressemitteilung
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel