Feldspritzgeräte richtig einwintern
Für die allermeisten wird die Spritzsaison für dieses Jahr vorüber sein. Lediglich die Kerbanwendungen im Raps, oder Nachbehandlungen gegen Gräser um die Montaswende November/Dezember stehen noch in einigen Betrieben an.
Sofern Pflanzenschutzgeräte nicht frostsicher abgestellt werden können, bedarf es einer fachgerechten Einwinterung der Geräte, um Frostschäden zu vermeiden. Bei dieser Gelegenheit, sollte die Spritze und vor allem alle Filter gereinigt werden.
Trockenlegen der Geräte nur bei alten Spritzen
Oftmals liest oder hört man noch vom „Trockenlegen“ der Geräte. Dabei sollen alle Leitungen mit Druckluft ausgeblasen und die Pumpe ausgebaut werden. Dieses Verfahren bietet sich allenfalls für sehr alte und sehr einfach aufgebaute Geräte an. Es hat jedoch einen großen Nachteil. Durch das Trockenlegen der Geräte, können Schläuche und Dichtungen austrocknen und porös werden. Zudem besteht immer die Gefahr, dass sich doch irgendwo wieder Wasser ansammelt und bei tiefen Temperaturen zum Bersten von Schläuchen oder anderen Bauteilen führt. Einfacher und für die Langlebigkeit der Geräte besser ist die Verwendung von Frostschutzmitteln. Dabei sollte auf die Verwendung von Scheibenklar verzichtet werden. Scheibenklar ist meist auf Basis von leicht flüchtigen Alkoholen aufgebaut. Mit der Zeit verdunstet dieser und verliert damit die frostsichere Wirkung. Besser ist hier die Verwendung von Kühlerfrostschutz oder speziellem Frostschutz für Pflanzenschutzgeräte. Dieser kann mehrfach wiederverwendet werden, wobei der Frostschutz mithilfe einer Spindel überprüft und gegebenenfalls aufgemischt werden muss. Bei der Einwinterung ist ebenso wie bei der Reinigung darauf zu achten, dass alle Leitungen mit der Frostschutzlösung durchgespült werden. Bedenken Sie bei der Einstellung des Frostschutzes, dass es in jedem Gerät eine technisch bedingte Restmenge gibt, die die Frostschutzlösung verdünnt. Die technisch bedingte Restmenge kann bis zu 5 % des Behältervolumens betragen. Am Besten füllt man die Frostschutzlösung in ausreichender Menge in den Frischwasserbehälter. Von dort spült man diese über die Innenreinigungsdüsen in den Behälter. Anschließend müssen Einspülschleuse und alle Leitungen bzw. Beipässe durchgespült werden. Am Ende muss die Frostschutzlösung bis zu den Düsen gepumpt werden, bis sichergestellt ist, dass an allen Düsen die Frostschutzlösung ansteht. Auch diese Flüssigkeit darf nicht in die Kanalisation oder Oberflächengewässer gelangen. Es empfiehlt sich die Düsen anschließend auszubauen, dabei auf Beschädigungen zu überprüfen und diese, sauber und trocken separat aufzubewahren.
Im kommenden Frühjahr sollte vor der Wiederinbetriebnahme die Frostschutzlösung abgelassen und das Gerät und alle Leitungen mit klarem Wasser auf dem Feld durchgespült werden. Eventuell gelöste Ablagerungen werden beim Spülen durchs Gestänge aufs Feld verbracht und anschließend können die sauberen Düsen montiert werden. So werden lästige Verstopfungen zum Saisonbeginn vermieden.
Wohin mit der Reinigungsflüssigkeit?
Sowohl bei der Innen- und Außenreinigung als auch bei der Einwinterung von Feldspritzgeräten, dürfen Reinigungsflüssigkeiten nicht in die Kanalisation oder Oberflächengewässer gelangen. Sie muss also auf dem Feld bzw. auf einer bewachsenen Fläche erfolgen. Die Reinigung auf einer Mistplatte von der aus die Reinigungsflüssigkeit in die Jauche- oder Güllegrube läuft, ist in Rheinland-Pfalz nicht verboten. Allerdings werden dort Wirkstoffe kaum abgebaut. Besonders in ehemaligen viehhaltenden Betrieben, wo kaum oder gar keine flüssigen Wirtschaftsdünger mehr anfallen, kann es zu einer Anreicherung von Wirkstoffen kommen. Diese könnten bei der Ausbringung auf landwirtschaftliche Kulturen wiederum Schäden verursachen.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel