Erste Gelbrostfunde in Triticale. Bestände für GPS benötigen eine eigene Strategie
Bei unserem wöchentlichen Monitoring haben wir am 4. Mai den ersten Gelbrost in der Triticalesorte Tender gefunden.
Kontrollieren Sie ihre Bestände sorgsam und behandeln Sie erst wenn Befall zu finden ist. Vorbeugende Maßnahmen zu Beginn der Schossphase vergeuden wertvolle Wirkdauer.
Triticalebestände die als GPS genutzt werden sollen, benötigen eine andere Fungizidstrategie, als solche die gedroschen werden.
Der optimale Zeitpunkt für Getreide GPS ist zum Zeitpunkt der Teigreife. Meist beginnend die Bestände aber schon viel früher von unten her abzusterben. Dadurch wird die Silierbarkeit verschlechtert. Daher werden Triticalebestände oft schon früh gehäckselt.
Roste (Gelb- und Braunrost) sind die Getreideblattkrankheiten mit dem größten Schadenspotential und müssen daher ab Befallsbeginn (BKS 10 % Befallshäufigkeit) konsequent bekämpft werden. Tebuconazol (Folicur) ist einer der Azolwirkstoffe mit der besten Stoppwirkung. Azoxystrobin (Amistar) ist das Strobilurin mit der besten Dauerwirkung. Zusätzlich zur guten Dauerwirkung haben Strobilurine einen starken "Greeningeffekt". Dieser ist zwar beim Mähdrusch in Höhenlagen nicht immer gewünscht, kann aber bei der GPS Nutzung deutliche Vorteile im Bezug auf das frühzeitige Absterben bringen.
Bei vorhandenem Befall mit Rosten hat sich in den vergangenen Jahren der Einsatz von 50% der Tebuconazolmenge (für die Stoppwirkung) und 80-100 % der Strobilurinmenge (Dauerwirkung und Greeningeffekt) bewährt. Der Einsatz sollte im Stadium 33-39 erfolgen.