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Claudia Buske
Dr. Rüdiger Gebhardt
Meldung vom 17.5.2018
Wintergerste (BBCH 53-61)
Die Wintergerste blüht teilweise bereits, ohne dass die Ähren vollständig geschoben wurden. Zwergrost dominiert das Krankheitsgeschehen in unbehandelten Kontrollparzellen. Die Pflanzenschutzmaßnahmen sollten abgeschlossen sein.
Winterweizen (BBCH 37)
Das Fahnenblatt ist fast vollständig geschoben. Zu diesem Zeitpunkt wird über die „Zwischenbehandlung“ zum Schutz der ertragbildenden Blattetagen entschieden. Auf F-3 und darunter ist Septoria tritici präsent. Dort hält sich in den anfälligen Sorten ebenfalls Mehltau auf. Braunrost und DTR sind bislang nicht bonitiert. Die letzte Septoriainfektion gab es im Regionaldienst am 25. April. Die am Himmelfahrtstag gefallenen Regenmengen reichten nur in einem kleinen Raum um Barth herum für eine Neuinfektion. Es wird aufgrund der Wetterprognose geraten, Behandlungen auszusetzen, bis erwähnenswerte Niederschläge zu erwarten sind.
Wer noch über eine Wachstumsreglergabe nachdenkt, weil bislang erst eine fiel, gehe behutsam vor! Sinnvolle Aufwandmengen von Moddus bewegen sich zwischen 0,1 und maximal 0,2 l/ha. Dort, wo am 11. Mai nennenswerter Niederschlag fiel, kann auch Medax Top mit 0,2-0,3 l/ha eingesetzt werden.
Winterroggen (BBCH (49-59)
Die Wachstumsregulierung ist erfolgt. Braunrost tritt noch nicht in Erscheinung. Auch hier heißt es, bis zu deutlichen Braunrostinfektionen abzuwarten. In der Tabelle sind verschiedene Varianten in der zugelassenen bzw. empfohlenen Aufwandmenge aufgeführt. Diese können bei spätem Rostauftreten um 30% reduziert werden. Die Zulassungen reichen bis zum Blühende.
Auswahl von Roggenfungiziden
Präparat | l, kg/ha | Gewässerabstand [m] bei Abdriftminderung | Randstreifen [m] | Listen- preis | |||
0% | 50% | 75% | 90% | bei > 2 % Hangneig. | €/ha | ||
Elatus Era + Sympara | 1,0 + 0,33 | 15 | 10 | 5 | 5 | 10 | 69 |
Folicur | 1,25 | 10 | 5 | 5 | 1 | 10 | 25 |
Priaxor + Osiris | 1,1 + 1,1 | 10 | 5 | 5 | 1 | 10 | 62 |
Seguris1 | 1,0 | 5 | 5 | 1 | 1 | - | 41 |
Skyway Xpro | 1,25 | 10 | 5 | 5 | 1 | 20 | 70 |
1 Keine Anwendung auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres mit dem Wirkstoff Isopyrazam
Meldung vom 02.05.2018
In der Wintergerste (BBCH 37-39) stehen Wachstumsregulierung und die fungizide Abschlussbehandlung an. In diesem Jahr dominiert Zwergrost weit vor Rhynchosporium und Mehltau. Netzflecken kamen bislang nicht zum Zuge. Die Tabelle enthält eine Auswahl möglicher Behandlungsvarianten.
Tabelle 2: Auswahl von Produkten und Tankmischungen für T2 (BBCH 37-51)
Präparat | l, kg/ha | Gewässerabstand [m] bei Abdriftminderung | Randstreifen [m] | Listen- preis | |||
0% | 50% | 75% | 90% | bei > 2 % Hangneig. | €/ha | ||
Ascra Xpro | 0,75 | 5 | 5 | 5 | 1 | - | 35 |
Ascra Xpro + Credo | 0,5 +0,5 | n.z. | 20 | 10 | 5 | 20 | 36 |
Ascra Xpro + Acanto | 0, 5 +0,3 | 10 | 5 | 5 | 1 | - | 34 |
Ceriax | 1,3 | 10 | 5 | 5 | 1 | - | 40 |
Elatus Era + Sympara | 0,6 + 0,2 | 15 | 10 | 5 | 5 | 10 | 43 |
Aviator Xpro + Credo | 0,5 + 0,5 | n.z. | 20 | 10 | 5 | 20 | 39 |
Bontima1 | 1,3 | 15 | 10 | 5 | 5 | -2 | 36 |
Bontima1 + Credo | 1,0 + 0,5 | n.z. | 20 | 10 | 5 | 20 | 40 |
Bontima1 + Acanto | 1,0 + 0,3 | 15 | 10 | 5 | 5 | -2 | 39 |
Priaxor + Osiris | 0,65 + 0,65 | 10 | 5 | 5 | 1 | 10 | 36 |
1 Keine Anwendung auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres mit dem Wirkstoff Isopyrazam
2 gilt für Bontima Zul.Nr.: 026883-00
n.z. - nicht zulässig
Für die Wachstumsregulierung empfehlen wir aufgrund unserer Versuchsergebnisse 0,5-0,75 l/ha Medax Top und in Abhängigkeit von der Neigung der Sorte zum Ährenknicken den Zusatz von 0,15-0,2 l/ha Cerone.
Meldung vom 16.4.2018
Winterweizen
Der Eintritt in den Langtag lässt die Bestände in die Schossphase übergehen. Die zunehmende Tageslänge aktiviert die Gibberelline und startet das Internodienwachstum. Das ist ein guter Zeitpunkt für die erste CCC-Gabe. Je nach Sorte werden 0,75 bis 1,2 l/ha empfohlen.
Die Krankheitssituation ist bislang unauffällig. Noch sind die ertragsrelevanten Blattetagen nicht ausgebildet. Um das Infektionsgeschehen im Blick zu haben, nutzen sie die ISIP-mobil-App (nur für Android verfügbar) bzw. www.isip.de.
Wintergerste
Die Wachstumsregulierung hat bis BBCH 31 Zeit. Für die erste Maßnahme werden Moddevo 0,3-0,4 bzw. Prodax 0,5-0,75 l/ha empfohlen. Die höheren Aufwandmengen gelten für Lomerit und ähnliche. Das Krankheitsauftreten ist derzeit auf einem niedrigen Niveau. Man findet Netzflecken und alle anderen Krankheiten vereinzelt. Mit den Reglern kann die erste Fungizidgabe ausgebracht werden.
Winterroggen (BBCH 29-30)
Die Wachstumsregulierung beginnt nur auf den besseren Standorten in BBCH 31 mit Moddevo 0,3 l/ha.
Näheres zur Produktauswahl für die Behandlung zu T1 entnehmen sie dem aktuellen Hinweis Nr. 12.
Meldung vom 8.3.2018
Mit dem Einsetzen der Vegetation steht demnächst die Unkrautbekämpfung an. Sowohl auf bislang unbehandelten als auch auf im Herbst behandelten Flächen ist eine Unkrautbonitur ratsam, um die wirksamsten Herbizide möglichst zielorientiert einsetzen zu können. Aufgrund des milden Herbstes und der spät einsetzenden Vegetationsruhe sind die Unkräuter und Ungräser vielerorts weit entwickelt, so dass die Aufwandmengen häufig höher gewählt werden müssen als in den meisten Jahren zuvor. Der geringste Spielraum besteht bei der Kontrolle der Gräser im Getreide. Hier müssen Applikationstechnik, Wasseraufwandmenge und ggf. der Zusatz von Additiven die gute Verteilung und Aufnahme der Wirkstoffe gewährleisten. Beachten Sie bei der Herbizidauswahl sowohl die Anwendungshinweise bzw. Abstandsauflagen als auch die Beschränkungen im Nachbau!
Die Aufbrauchfrist für IPU-haltige Mittel ist abgelaufen und etwaige Präparate dürfen im Frühjahr 2018 nicht mehr angewendet werden.
Herbizide mit dem Wirkstoff Flupyrsulfuron stehen ebenfalls nicht mehr zur Verfügung, da die Zulassung seit dem 14. Dezember 2017 ruht. Davon betroffen sind: Absolute M, Ciral, Lexus und Vertix.
Empfehlungen zur Bekämpfung von Gräsern
Sind die Flächen befahrbar und bleiben die Nächte frostfrei, können die Behandlungen gegen Gräser beginnen. Axial-Produkte sind vorzugsweise solo einzusetzen. Mischungen mit "Brennern" (Artus, Fox etc.) können zu Schäden an der Kulturpflanze führen, die kombinierte Ausbringung mit anderen Herbiziden (Pointer) vermindert die ansonsten hervorragende Gräserwirkung aufgrund von Wirkstoffantagonismen..
Die weitere Verunkrautung entscheidet über die Herbizidwahl. Neben ausschließlich gräserwirksamen Herbiziden können Tankmischungen oder Breitbandherbizide wie Axial Komplett (1,0 l/ha), Broadway + Netzmittel (130 g/ha + 0,6 l/ha) oder Husar Plus + Mero (0,2 l/ha + 1,0 l/ha) als ausgewählte Vertreter einer großen Palette zum Einsatz kommen.
Bei der Trespenbekämpfung sind Spritzfolgen effektiver. Dabei ist ein Herbizidwechsel ratsam.
Weitere Informationen zur Ungras- und Unkrautkontrolle im Frühjahr finden Sie im Hinweis Nr. 4 oder in der Blauen Broschüre 2018 sowie kostenlos abrufbar unter Pflanzenschutzmittel.
Meldung vom 15.11.2017
Kurz vor Winter zeigen sich zahlreiche Getreideflächen recht ausgeglichen, wobei die Entwicklungsstadien schlagweise stark differenzieren (BBCH 10-25). Je nach Getreideart sind alle relevanten Blattkrankheiten bonitierbar. Echter Mehltau, Rostkrankheiten und Netzflecken in Wintergerste sind dabei dominant.
Der Blattlausbesatz in den Beständen ist weiterhin unauffällig, dagegen treten Schnecken nach wie vor in Erscheinung.
Meldung vom 27.10.2017
Schneckenfraß an Gerste
Der Entwicklungszustand der Getreideflächen präsentiert sich sehr differenziert und schwankt zwischen BBCH 10 bis 24. Echter Mehltau und Rostkrankheiten entwickeln sich im Moment in allen Getreidearten. Vereinzelt wurden Rhynchosporium in Wintergerste und Winterroggen sowie Septoria tritici in Winterweizen bonitiert. Dagegen wurden Netzflecken in Wintergerste vielerorts gefunden. Es bleibt zu beachten, dass für das Spritzen von Fungiziden im Herbst in Wintergetreide keine Indikation existiert.
Das Blattlausauftreten in unserem Regionalbereich ist derzeit unauffällig. Aktuelle Bonituren in der 43. Kalenderwoche ergaben lediglich Befallsstärken von maximal 4% mit Blattläusen besetzten Pflanzen. Der Großteil unserer Kontrollflächen zeigte sich befallsfrei. Dagegen konnten auf einigen Getreideflächen Ackerschneckenfraßschäden beobachtet werden. Kontrollieren Sie vor allem Randbereiche, Böschungen und Wegränder.
Meldung vom 06.10.2017
Früh gedrillter Winterweizen
Erste Getreideflächen haben bereits das 3-Blattstadium oder auch das Entwicklungsstadium der Bestockung (BBCH 21) erreicht, wobei viele Flächen sich im Auflaufen bzw. vor der Aussaat befinden. In der 39. Kalenderwoche wurden in Wintergerste und Winterroggen erste Blattläuse, auch mit Kolonien, registriert. Kontrollieren Sie Ihre Bestände regelmäßig und achten Sie vor allem auf Schläge, die sich in unmittelbarer Umgebung zu Maisflächen befinden.