Winterweizen – Im Hohenlohekreis ist richtig was los…
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 17.05.2024
„Bereits vor der Kältephase im April wurden die ersten Befallssymptome vor allem in der Triticale, aber auch Winterweizen sichtbar,“ so das kompetente Hohenloher Beratungstrios B. Weger, B. Weiß und M. Wahl mit Beginn im Vorfeld ihrer regionalen Einschätzung der aktuellen Situation.
Gelbrost hat deutlich zugenommen - In der letzten Woche waren die Bedingungen für Neuinfektionen erneut günstig, sodass wieder gelbe Nester in den Beständen sichtbar werden. Die Wirkstoffe Metconazol und Tebuconazol haben sich im Einsatz gegen Gelbrost bislang bewährt. Das häufig verwendete Prothioconazol ist bei starkem Befall zu schwach. Auch Fungizide auf Basis von Mefentrifluconazol können bei einem stärkeren Befall nicht immer eine volle Wirkung entfalten. Daher sollten Mefentrifluconazol-haltige Mittel bei Applikation zusätzlich mit den erstgenannten Wirkstoffen aufgemischt werden. Betroffen sind auf dem Versuchsfeld in erster Linie die bekannten Winterweizen-Sorten Campesino und Reform, aber auch noch weitere, sehr neue Sorten.
Fahnenblattspritzung bzw. beginnendes Ährenschieben - Die Fahnenblattspritzung ist die lohnendste Maßnahme im Weizen und sollte in diesem Jahr zeitig erfolgen, da es im Vergleich zu den Vorjahren deutlich feuchter ist. Aktuell herrschen auf den Flächen im Landkreis optimale Bedingungen für Pilzinfektionen. Behandlungen, welche um den 10. April gesetzt wurden, sind nicht mehr wirksam! Dies konnte aktuell auf dem Versuchsfeld innerhalb der bereits behandelten Varianten durch frische Gelbrost-Infektionen beobachtet werden.
Die Carboxamid-Gruppe (u. a. in Elatus Era, Jordi, Ascra Xpro, Revytrex, Pioli) muss unbedingt zur frühen Ährenbehandlung appliziert werden. Die Verteilung der Carboxamide in der Weizenpflanze ist besser im Vergleich zu den Azolen. Zudem besitzen Carboxamid-haltige Fungizide eine längere Wirkung gegen neue Pilzinfektionen. Zudem verzögern Carboxamide die Abreife des Weizens und können somit bei ausreichender Wasserversorgung das TKG und den Proteingehalt erhöhen.
Praxistipp: Fusarien in der Blüte können nur mit dem Wirkstoffen Tebuconazol, Prothioconazol und Metconazol bekämpft werden. Carboxamide haben hier keine Wirkung.
Hinweis: Die Feldbesichtigung im Mai auf dem zentralen Versuchsfeld findet am Mittwoch, 22. Mai 2024, um 19.30 Uhr statt.
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