Unkräuter

In neu gepflanzten Spargelanlagen gestaltet sich eine chemische Unkrautbekämpfung mit Herbiziden schwierig, da wenige Herbizide (auch wenige Erfahrungen) zur Verfügung stehen. Derzeit sind nur einige Herbizide nach § 18a des PflSchG genehmigt. Daher steht die mechanische Unkrautbekämpfung in den ersten Jahren im Vordergrund.

Achtung!

Beim Einsatz von Herbiziden in Neuanpflanzungen ist sicherzustellen, dass wenigstens 10 bis 15 cm Deckerde über den Jungpflanzen ist (der Boden sollte gut abgesetzt sein), damit starke Niederschläge nicht zur Einwaschung des Wirkstoffes in tiefere Schichten führen.

Gelangt der Herbizidwirkstoff an die Wurzeln, können Wachstumsdepressionen auftreten.

In Sachsen-Anhalt wurden zahlreiche Herbizidversuche in Spargeljunganlagen (über die Spargelsprosse, vor Ausbildung der Fiederblättchen) durchgeführt. Die Präparate haben keine phytotoxischen Schäden hervorgerufen.

Bei einem späteren Zeitpunkt ist mit phytotoxischen Schäden zu rechnen.

Nach dem Aufrichten der Dämme (d. h. vor Beginn des Stechens) können Herbizidbehandlungen mit Basta, Lentagran WP und Roundup UltraMax durchgeführt werden. Da diese Herbizide eine Blattwirkung haben, sollten die Unkräuter vorhanden sein. Bei Anwendung von transparenten Antitaufolien und bei günstiger Witterung (Temperatur und Lichtintensität) ist bis Erntebeginn mit einem Wildkrautbewuchs zu rechnen, was zu einer Ernteverminderung führen kann. Daher ist vor dem Auflegen der Folie der Einsatz von Herbiziden sinnvoll (die Wartezeit von jedem Mittel beachten).

Spargelflächen, die für eine Verfrühung mit Antitaufolien geplant sind, können nach dem Aufrichten der Dämme mit Sencor WG mit max. 0,75 kg/ha in 200-400 l Wasser/ha (max. 1 Anwendung) oder mit Stomp Aqua behandelt werden. Die Aufwandmenge von Pflanzenschutzmitteln kann bei der Anwendung von Antitaufolien reduziert werden. Beachten Sie, dass die Aufwandmenge je Vegetationsperiode auf der Fläche nicht überschritten wird!

Nach dem Abpflügen der Spargeldämme (Spargelhöhe 10 bis 20 cm vor Phyllokladienbildung) wurden seit einigen Jahren die Anwendungen von Tankmischungen mit Artist (2,5 kg/ha) + Sencor WG (0,3 kg/ha) oder Sencor WG (0,5 kg/ha) + Lentagran WP (1,5 kg/ha) oder Stomp Aqua (4,0 l/ha) + Spectrum (1,4 l/ha) oder Spectrum (1,0 l/ha) + Buctril (1,0-l/ha) geprüft. Nach mehrjährigen Versuchen haben die o. g. Tankmischungen eine sehr gute Wirkung (besonders auf Flächen mit Amarant und Schwarzem Nachtschatten) sowie eine sehr gute Verträglichkeit gezeigt. Die Behandlung erfolgte über die Spargelsprosse (vor Ausbildung der Fiederblättchen, auch Phyllokladien genannt).  Achtung! Nach dem Austrieb der Seitentriebe und Fiederblätter sollten die Spritzungen nur mit Abschirmung vorgenommen werden.

In unseren dreijährigen Versuchen haben sich auch die Tankmischungen von Artist (1,0 kg/ha) + Sencor WG  (0,3 kg/ha) + Spectrum (0,7 l/ha) oder Spectrum (0,5 l/ha) + Buctril (0,5 l/ha) + Sencor WG (0,3 kg/ha), besonders bei extremer Bodentrockenheit als sehr gut wirksam und verträglich erwiesen.

Weitere Informationen zum Pflanzenschutz im Spargel erhalten Sie vom Ihrem zuständigen amtlichen Pflanzenschutzdienst oder von der Beratung der Industrie.