Pflanzenschutzmittel – Notfallzulassung nach Art. 53 gegen PS-II-resistenten Weißen Gänsefuß in Zucker- und Futterrüben

Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 14.01.2025
Das BVL hat für das Pflanzenschutzmittel Rinpode (Wirkstoff: Florpyrauxifen-benzyl, HRAC-Klasse 4) eine Zulassung gegen Weißen Gänsefuß (Chenopodium album) bis zum 4-Blatt-Stadium (BBCH 14), der gegen Photosynthese-II-Inhibitoren (HRAC-Klasse 5) resistent ist, in Zucker- und Futterrüben vom 15. März 2025 bis 12. Juli 2025 erteilt. Zu den Photosynthese-II-Inhibitoren gehört der Wirkstoff Metamitron, der z. B. im Goltix Gold enthalten ist und häufig Weißen Gänsefuß nicht mehr sicher erfasst.
Rinpode darf im Frühjahr, nach dem Auflaufen der Rüben (BBCH 10, Keimblattstadium bis BBCH 19, 9 und mehr Laubblätter entfaltet) zwei, drei oder viermal im Splittingverfahren gespritzt werden. Der zulässige Gesamtaufwand während des Rübenanbaus liegt bei insgesamt maximal 80 ml/ha. Bei zwei Behandlungen sind zweimal 40 ml/ha zulässig, bei drei Behandlungen dreimal 26 ml/ha und bei vier Behandlungen viermal 20 ml/ha. Die Behandlungen haben mit 150 bis 300 l Wasser je ha zu erfolgen. Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Schutz des Naturhaushalts, der Gewässer und des Anwenderschutzes sind zu beachten.
Neben Weißem Gänsefuß erfasst Rinpode auch Hundspetersilie, Wilde Möhre und Bingelkraut gut. Diese Unkräuter sind jedoch nicht in der Notfallzulassung ausgewiesen, so dass lediglich die Nebenwirkung einer Behandlung gegen resistenten Weißen Gänsefuß genutzt werden kann.