Haus- und Kleingarten – Gartentipps zum Saisonbeginn
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 03.03.2025
Die Vegetation ist heuer noch nicht ganz so weit wie das im Vorjahr zur gleichen Zeit der Fall war. Damit gehen die Pflanzen auch im Haus- und Kleingarten mit sehr niedrigen Temperaturen in den März. In den nächsten Tagen sollen die Temperaturen aber dauerhaft ansteigen. Der Boden wird sich schnell erwärmen und damit wird auch das Wurzelwachstum rasch einsetzen. Aprikosen, Pfirsiche, Wildpflaumen und viele andere Gehölze treiben aus und beginnen regional dann vielleicht auch schon zu blühen. Jetzt ist auch ein idealer Zeitpunkt um vorgesehene Neupflanzungen von Ziersträuchern und Obstgehölzen anzugehen. In der Folge ein paar wichtige Praxistipps.
Rasen – Rasenflächen ergrünen in etwa bei Temperaturen ab 10°C und, wenn es in Verbindung dazu nachts die Temperaturen nicht mehr unter 5°C fallen. Der Rasen beginnt mit dem Längenwachstum womit die ersten Pflegemaßnahmen durchgeführt werden sollten. Fachleute empfehlen mit dem Blühbeginn von Forsythien den Rasen das erste Mal zu mähen. Nur dort wo es notwendig erscheint sollte ca. 2 Wochen nach diesem Arbeitsgang vertikutiert werden um in der Folge eine gezielte Düngung vorzunehmen. Damit wird die Rasenfläche gestärkt und das Wachstum weiter angeregt. Ziel muss es sein, dass eventuell entstandene Lücken schnell geschlossen werden.
Schneidarbeiten – Jetzt können kleinere Schneidarbeiten noch gut vorgenommen werden. Der Beginn der Forsythienblüte ist nicht nur die optimale Pflanzzeit für Rosen. Es ist auch die beste Zeit für einen gezielten Rückschnitt von Rosen. Nach der Entfernung des Winterschutzes und nach dem Rückschnitt sollte auch die erste Düngergabe erfolgen. Im März sollten Schneidarbeiten an Bäumen und Sträuchern bereits erledigt sein. Starke Rückschnitte sind in der Zeit zwischen März und September verboten. Davon ausgenommen sind Pflegeschnitte wie z.B. der Rückschnitt von Hecke im Sommer.
Auch die in vielen Hausgärten ansässigen Weinreben und Beerensträucher können jetzt noch problemlos zurückgenommen werden. Bei Blaubeeren begrenzt sich der Rückschnitt ab dem 4. Standjahr auf die jeweils ältesten Triebe die entfernt werden. Herbst-Himbeeren tragen am einjährigen Holz, werden aber zur Verhinderung des Übertragens von Krankheiten komplett und bodennah zurückgeschnitten. In Brombeeren sollten Anfang März alle Ruten entfernt werden die im vergangenen Jahr Früchte getragen haben. Diese Ruten sind erkennbar an deren braun gefärbten Rinde. Ziel des Rückschnitts ist der Erhalt von 5 bis 6 gesunden, jungen Triebe die dann aufgebunden werden. Alle anderen Ruten können komplett entfernt werden.
Bei Hortensien können jetzt die alten Blütenstände abgeschnitten werden. Dabei sollte der Schnitt der Pflanzen direkt über einem gut entwickelten Knospenpaar erfolgen. Das regt das vegetative Wachstum an. Beim Schnitt sollten erkennbar zurückgefrorene Triebe bis ins vitale Holz zurückgeschnitten werden. Das Abschneiden alter Triebe verjüngt den Strauch und stärkt die Pflanzen die diese Maßnahme mit einem schönen Blütenansatz dankt.
Lavendel und Salbei sind sehr beliebt im Hausgarten. Sie riechen nicht nur prächtig, sondern wirken auch einem Schädlingsbesatz entgegen. Damit die Pflanzen einen schönen Ansatz bekommen und weiter schön kompakt wachsen, können sie Pflanzen jetzt um ca. ein Drittel der jeweiligen Pflanzgröße eingekürzt werden.
Neuanpflanzungen – Immergrüne Gehölze profitieren von einer Frühjahrspflanzung. Verblühte Frühblüher, wie beispielsweise Schneeglöckchen, können jetzt geteilt und gezielt umgepflanzt werden. Neue Bäume und Sträucher brauchen großzügige Pflanzlöcher gefüllt mit etwas Kompost und lockerem Boden. Stauden können beim Umpflanzen in faustgroße Stücke geteilt werden. Lockerer, feuchter Boden im Pflanzloch dient nicht nur dem schnelleren Anwachsen. Von der Winterfeuchte des lockeren Bodens profitieren Apfel, Birne und andere Obstgehölze sowie Johannis- und Stachelbeeren sowie Kiwi, Brombeeren, Heidelbeeren und auch Himbeeren und danken es mir schnellem Anwachsen.
Düngung – Ab Mitte März kann Kompost ausgebracht werden. 3 bis 5 Liter Kompost pro Pflanze oder Quadratmeter sollten ausreichen. Vor der Andüngung sollte der Boden etwas gelockert werden um dabei auch gleich das ungewünschte Unkraut zu entfernen. Die Auswahl an Düngern ist im Hausgarten groß. Im Fachhandel gibt es mittlerweile für nahezu jede gärtnerische Kultur spezielle organische Dünger. Diese haben den Vorteil, dass die darin enthaltenen Nährstoffe langsam aber sicher an die Kultur abgeben was eine günstige Wirkung auf Wachstum und Ertrag hat.
Schädlingsbesatz – Der Beginn des Wachstums ruft auch Schädlinge und Krankheiten auf den Plan. Im Buchsbaum muss der Befall mit Buchsbaumzünslern regelmäßig kontrolliert werden um ggf. gezielt eingreifen zu können. Denn ab März beginnen die Larven, die im Innern des Strauchs überwintert haben, wieder zu fressen. Ist dies der Fall sollten alle Larven sorgfältig abgesammelt. Erst wenn der Besatz überhandnimmt sollte gespritzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Pflanzen auch auf den Unterseiten der Blätter und im Innern des Strauchs vollständig benetzt werden. Auf steigende Temperaturen warten auch Blattläuse. Erstbesatz ist erkennbar durch kleine, schwarze Eier an der Pflanze. Blattläuse sind eine große Gefahr für jeden Neuaustrieb. Auch Schnecken werden erst mit steigenden Temperaturen wieder aktiv. Schon jetzt gilt es, Pflanzen im Auge zu behalten und in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren um ggf. Schneckenkorn auszubringen oder rechtzeitig geeignete Maßnahmen durchzuführen.
Befall mit Krankheiten - Pilzkrankheiten wie Apfelschorf, Kräuselkrankheit und Monilia werden primär durch eine vorbeugende Fungizidspritzung in Schach gehalten. Mittlerweile gibt es viele, für die Anwendung im Haus- und Kleingarten zugelassene, biologische und auch chemische Produkte. Den ersten Schutz erhalten diese Kulturen zum Zeitpunkt des Austriebs in Form einer gezielten Andüngung bei reduziertem Düngeraufwand. Organische Langzeitdünger versorgen die Bäume mit Nährstoffen und stärken und stabilisieren deren Wachstum.