Winterraps – Rapsglanzkäfer beobachten

Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 28.03.2024

 

„Der Raps beginnt mit der Streckungsphase,“ so die langjährig renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen im Vorfeld ihrer heutigen Regionalempfehlungen für den Winterraps. „Gelbschalen können reingeholt werden, zur Feststellung des Bekämpfungsrichtwertes muss der Befall an den Knospen ausgezählt werden.“

Bekämpfungsrichtwerte - In guten Beständen kann ein Befall bis zu 10 Käfer je Haupttrieb toleriert werden, nur in schwachen Beständen wird die Schadensschwelle auf 5 Käfer halbiert. 

Raps ist in der Lage sehr viel zu kompensieren. In den letzten Jahren war der Befall zu vernachlässigen, zudem wird es in der nächsten Woche nicht so warm. Falls es wider Erwarten zu einer Überschreitung kommen sollte, wären Mavrik Vita, Evure (im solo Einsatz beide B4) oder ein Trebon (Einstufung B2) möglich. 

Praxistipps: Kontrollieren Sie in den sonnigen Nachmittagsstunden. In den Schutzgebieten muss der Befall vor einer evtl. Behandlung dokumentiert werden. Bei Mischungen von Insektiziden mit der Einstufung B4 mit Prothioconazol bleibt die B4 Einstufung erhalten. Bei Mischung mit anderen Azolfungiziden wird die Mischung zu B2 und darf nur nach dem täglichen Bienenflug bis 23:00 Uhr angewendet werden. Mospilan SG und Danjiri haben nur eine Zulassung bis BBCH 59. Carnadine 200 nur bis BBCH 39. Bei beiden Produkten wird die Mischung mit Azolfungiziden zu B1. In so einem Fall dürfen auch keine Unkräuter im Bestand blühen, was i.d.R. nicht auszuschließen ist. Daher werden diese Mischungen von uns nicht empfohlen.

Achtung: Wie bereits im letzten Warndienst beschrieben, sind wachstumsregulatorische bzw. fungizide Maßnahmen im Raps nur sehr selten wirtschaftlich und sind nur in überzogenen Beständen überlegenswert. Auch die momentan trockene Witterung - mit geringen Aussichten auf baldige Niederschläge - sprechen gegen einen Einsatz.

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